Samstag, 29. September 2007

Goodbye New York






Nun war ich eine Woche in New York und es gäbe soviel zu schreiben, dass mein Papier hier nicht mehr genügen würde. Ich bin mit dem Zug gemütliche 4 Stunden gefahren. Alles war grau und es hat geregnet. Lang hat man nichts von New York gesehen. Kein Hochhaus -nichts. Dann ist der Zug irgendwann in einen Tunnel gefahren und nach 10 Minuten hieß es „New York - Penn Station – Alles aussteigen“. Der Bahnhof war also unterirdisch und ist direkt unter dem bekannten Madison Square Garden, der großen Veranstaltungshalle. Mit der U-Bahn bin ich dann zum Port Authority Bus Terminal. Eine kleine Stadt in der Stadt. Auf mehreren Ebenen fahren hier Busse ab oder kommen an. Am Gate 414 wurde ich dann von Scott aus der der WG, bei der ich eine Woche gewohnt habe. Die 3 jungen Leute wohnen in New Jersey auf der anderen Seite des Hudson River von Manhattan und nehmen gern Touristen auf. Über den Hospitality Club haben auch wir uns kennengelernt. Wir sind dann gemeinsam mit dem Bus nach New Jersey durch den Lincoln Tunnel, der NY und NJ miteinander verbindet. Von Jersey hat man dann auch zum ersten mal die Skyline von New York gesehen. Da es sehr bewölkt war, war gut zusehen, warum das Wolkenkratzer heißt. Das Empire State Building war in Wolken gehüllt, nur die Spitze hat oben wieder herausgeschaut.

Innerhalb von 20 Minuten war man von der WG am Times Square.
Da sind wir dann auch am Samstagabend erst einmal hin. Viele Menschen, bunt und hektisch! Von da aus sind wir etwas durch Midtown spaziert und haben die St. Patricks Church angesehen. Diese große Kathedrale sieht man kaum, weil sie von Wolkenkratzern umgeben ist. Danach sind wir noch in einige Bars gezogen. Dabei wurde das Wetter langsam besser
Sonntagmorgen dann strahlender Sonnenschein und richtig warm. Die WG, 2 Jungs und ein Mädchen, gehen oft ins International House of Pancakes. Das ist in Jersey direkt gegenüber vom „Ernst Reuter Altenheim“. Man kann sich nicht vorstellen, was da abgeht. Zuerst steht man Schlange, weil so ein Andrang ist. Und dann gibt es da alles, was man sich nur vorstellen kann. Und was die Amis da zum Frühstück essen! Es war übrigens das erste Mal seit Jahren, dass ich in einem Restaurant nicht aufgegessen habe. Es war einfach zu viel – aber lecker!
Am Nachmittag wollte die WG in den Central Park und ich bin da gleich mit. Da trifft sich dann ganz NY zum entspannen und Sport machen. Da es 31 Grad warm war, war es unglaublich voll. Der Park ist zwar riesig groß, aber es ist auch fast die einzige Möglichkeit einen heißen Sonntag in Manhattan zu verbringen. Leben in der Stadt eben. Am Abend sind wir einmal mit der Staten Island Ferry von der Südspitze Manhattans in den benachbarten Bezirk gefahren. Das ist wie eine nächtliche Hafenrundfahrt an der Freiheitsstatue vorbei. Und das Gute: Es kostet mal nichts. Sonst ist hier ja alles sehr teuer. Eine Busfahrt von New Jersey nach New York 6,50 Dollar Retour. Ein Bier 7 Dollar. Eine Stunde Parken 18 Dollar.
Montag bin ich dann allein durch Manhattan gezogen. Das heißt eigentlich bin ich erst nach Brooklyn gefahren und dann über die berühmte Brooklyn Bridge nach Manhattan rein gelaufen. Über das Finanzviertel mit Wall Street etc. ging es dann zur Trinity Church. Eine wunderschöne Kirche direkt am Broadway unweit der Wall Street. Da war gerade ein Konzert mit einem schwarzen Kirchenchor und das habe ich mir dann gleich mal angehört.
Am Nachmittag ging es mit der Fähre zur Liberty Island, wo die Freiheitsstatue steht. Ticketkaufen ging ganz schnell, aber danach hieß es Schlange stehen: Sicherheitscheck. Also harrte ich der Dinge. In der prallen Septembersonne kaum zu ertragen. Viele ältere Leute sind zusammengeklappt. Kurzweil verschaffte mir ein Kamerateam von Fox News. Die haben mindestens 10 mal versucht eine Anmoderation aufzunehmen. Thema war: „Die unnatürlichen Temperaturen in New York Ende September – Fällt der Herbst aus?“ Schließlich war auch ich an der Reihe. Wie am Flughafen wurde man gescannt. Dann fragen die jeden Touri (und es sind Massen von Leuten, die dahin wollen) was man denn auf Liberty Island will. Also Entschuldigung, aber das ist so eine überflüssig blöde Frage. Was macht man denn als Tourist auf einer Mini-Insel, wo es nur eine Kupferlady und sonst nichts gibt!
Dann ging es mit dem Schiff weg von Manhattan zur Freiheitsstatue. Dabei bot sich ein wundervoller Blick auf die Skyline! Auf der Insel kann man einmal um die Lady laufen und in den Sockel hinein. Die Kupferlady selbst ist gesperrt. Aber im Sockel ist ein Museum. Also wieder anstellen und hinein. Da dachte ich, ich sehe nicht recht. Noch einmal ein Sicherheitscheck. Und das alles noch intensiver als an jedem Flughafen. Dass das Symbol der Freiheit schlechthin von Ziel von Anschlägen sein könnte, ist klar. Aber wo will man den jetzt auf dem Schiff oder der Insel Waffen oder so gekauft haben. Auf jeden Fall hat es sich aber gelohnt, denn die Freiheitsstatue ist schon cool. Vielleicht kleiner als erwartet, aber großartig!
Danach ging es wieder an Board und zu einer anderen kleinen Insel im Hafen von New York: Ellis Island. Hier sind die Einwanderer angekommen und wurden entweder in die USA hineingelassen oder abgewiesen. Eine riesige Tafel in dem alten, wunderschönen Gebäude mit Empfanghallen und Wartesälen zeigt die Namen aller Einwanderer. Auch einige Schaubs sind dabei!

Am Abend bin ich dann wieder nach Midtown gefahren um auf die Aussichtplattform des Rockefeller-Centers zu kommen. Der Fahrstuhl bringt einen auf eine Aussichtsterrasse in schwindelerregende Höhe. Ich bin extra so gefahren, dass ich noch etwas vom Tag, dann den Sonnenuntergang und die ganzen angehenden Lichter sehen konnte und schließlich die beleuchtete Stadt. Unbeschreiblich! Mehr als 2 Stunden war ich hier oben. Man konnte das markante Chrysler-Building sehen, den Central-Park, aber auch die „kleine“ St. Patricks Cathedral in dem Hochhausdschungel ausmachen. Im Mittelpunkt dabei: Das beleuchtete Empire State Building, das (nun wieder) höchste Gebäude der Stadt.

Die folgenden Tage habe ich dann weiter die Stadt erkundet. Ich war am Ground Zero, dem riesen Loch direkt neben dem World Financial Centre und heute eine gigantische Baustelle. Bis 2012 soll hier der Freedom Tower entstehen, eine Gedenkstätte und einige andere Gebäude. Außerdem war ich im Grand Central Station, einem wunderschönen, alten Bahnhof mit schicker Empfangshalle. Ich war im Metropolitan Museum of Art und am Flatiron Building. Diese schmale „Bügeleisenhaus“ an der Ecke von Broadway und 5th Avenue ist ein bekanntes Fotomotiv. Ansonsten habe ich mich Treiben lassen durch die verschiedenen Stadtteile: Soho, Chinatown etc. Und natürlich war ich auch ab und zu mal Shoppen. 

Auf jedenfall würde ich sagen: Es lohnt sich wiederzukommen, in diese megahektische (ich glaube hier kann gar keiner mehr langsam gehen), teilweise auch sehr dreckige, aber coole und schicke Stadt.

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