Sonntag, 25. März 2007

Pause

Seit über 3 Wochen bin ich nun schon in Südafrika. Da wird es Zeit, dass man erstmal Urlaub macht. Über Ostern schließt die Uni für 3 Wochen. Diese Zeit nutzten wir Austauschstudenten und gehen auf Reise durch das Land. In einem Mercedes Sprinter wollen wir zu 8. (6 Austauschstudenten und 2 Südafrikaner) in 22 Tagen 3 Länder (Südafrika, Swaziland und Lesotho) bereisen. Start der 6000 km - Tour ist hier in Bloemfontein. Dann geht es erstmal 1050 km direkt nach Kapstadt. Von da aus bereisen wir dann die GardenRoute und die Drakensberge. Abschluss wird dann im Kruger National Park und dem Blyde River Canyon sein. Ich werde euch danach ausführlich berichten. Bis dahin. Gruß Alexander

Ein Tag im Darkroom

Ich mache hier ja diesen Fotokurs. Heute hat mir Silvia, eine Uniangestellte, erklärt, wie man die Bilder im Darkroom entwickelt. Das war ausgesprochen interessant. Ich habe zunächst schwarz-weiß Studien gemacht. Ist ganz lustig, zu sehen, wie so ein Bild entsteht. Morgen werden wir dann einen Film entwickeln, mit schwarz-weiß Bildern, die ich am Wochenende gemacht habe.

Goodbye and Happy Birthday

Am 19.3. sind gleich 2 wichtige Daten zusammen gefallen. Gülten geht nach mehreren Monaten in Bloemfontein zurück nach Deutschland und Sabrina hat Geburtstag. Grund genug am Abend zuvor ordentlich zu feiern. Lustig war besonders, dass sich alle mit wasserfesten Stiften angemalt haben.

Hilfsbereitschaft

Ja man lernt hier schnell Leute kennen. Am Freitag waren wir bei Nadja zu einem Braai bei ihr zu Hause eingeladen. Das ist Volkssport Nr. 1 in SA. Man trifft sich am Abend, macht ein Feuer und grillt gemeinsam! Das kann kann Stunden dauern. Man isst hier riesige Steaks mit Kartoffeln und Salat oder Mais. Es war ein lustiger Abend mit vielen netten Leuten, noch mehr Fleisch, Mais und Bowle.

Am Samstag hatten wir dann schon wieder ein Braai. (Ich habe noch nie in meinem Leben so viel gegrillt und Fleisch gegessen). Das witzige: Das Braai war bei wildfremden Leuten. An unserem ersten Wochenende in Zastron lernten wir 2 Leute (Jakobus und Reenet) kennen. Und die kennen einen in der Kirche, der eine kennt, die Deutsch sprechen kann. Und so machte unsere Telefonnummer schnell die Runde. Und diese Frau aus Namibia – deshalb kann sie deutsch – kennt wieder eine, die aus Baden- Württemberg ist und hier einen Südafrikaner geheiratet hat. Und bei dem Ehepaar waren wir dann Samstag Abend zum Braai eingeladen. Wie sich herausstellte, stammt die Frau auch aus der Nähe von Ulm. In Ulm studieren ja Sabrina und Anna. Und so war es ein sehr sehr lustiger Abend. Und: Es wurde mal wieder viel Deutsch geschwätzt.

Sonntag morgen haben Reenet und Jakobus Anna und mich abgeholt und mit in die Kirche genommen. Der Gottesdienst fand nicht in einer Kirche sondern in einer Halle statt. Es spielte eine Band. Typische Worship-Songs. Es wurde viel gesungen. Auch wenn die meisten Menschen weiß waren, wurde viel geklatscht, geschrien und laut gesungen. Ich denke die Kirche ist recht charismatisch angehaucht, aber es war sehr nett! Der Pastor ist ein halber Entertainer. Danach gab es noch Kaffee und Toast und wir haben mit vielen Leuten gesprochen. Alle waren sehr nett und wirklich interessiert, was wir in SA machen.

TIA

Südafrika ist irgendwie anders. Anders als man es sich vorgestellt hat und irgendwie doch so vertraut. Es ist eine Mischung aus westlicher Lebensweise und afrikanischer Tradition. Und so ist vieles sehr vertraut und vieles sehr neu und ungewohnt. Die Südafrikaner sagen immer, wenn wir Europäer über etwas verwundert sind: „Welcome! TIA“ Das heißt: Willkommen. That is Africa!“

Zum Beispiel kann man sich über den Verkehr wundern. Es gibt in einem Auto keine maximale Personenanzahl. Skippy sagte neulich, als Sabrina fragte, wie viele Leute denn in ein normales Auto passen: „Einer passt immer noch rein!“. Und so sind wir neulich zu 9. in einem Polo gefahren. 2 im Kofferraum und 5 auf dem Rücksitz. That is Africa!

Nude in the landscape

Heute war ich zum zweiten mal beim Fotokurs. Die Studenten stellen immer Freitags ihre Wochenergebnisse vor und bekommen die neue Aufgabe. Die Aufgabe der letzten Woche war „Tierstudien“. Es sind wirklich sehr schöne Aufnahmen entstanden.
Die neue Aufgabe lautet für alle: Nude in the landscape (Akt in der Landschaft). Toll! Ich bin keine 2 Wochen da und soll jetzt jemand fragen, ob sie/er sich für mich auszieht.
Ich habe dann erstmal die Kamera bekommen. Analog mit einem schwarz-weiß Film. Dazu soll ich am Wochenende erstmal ein paar Bilder machen. Am Montag soll ich dann den Film in der Dunkelkammer entwickeln. Naja mal schauen. Auf jedenfall sind in dem Fotokurs alle sehr sehr nett. Auch die Kommilitonen, die Fotographie als Hauptfach studieren sind schwer in Ordnung. Das Gebäude der Künstler (man kann auch Grafik oder Malerei studieren) liegt ganz am Ende des Campus und ist so ein richtiges Künstlerhaus – mit Farbtöpfen, Musik und crazy people. Künstler eben.

Township

Nathalie, Austauschstudentin aus Belgien, macht in Suedafrika ein Praktikum. Sie geht 2 Tage die Woche an die CUT studieren und 3 Tage arbeitet sie. Was genau sie da macht, war mir gar nicht so bekannt, ich wusste nur, dass sie in den Townships arbeitet. Sie frage mich, ob ich nicht einen Tag mit auf ihre Arbeit kommen wöllte, um zu sehen, was genau sie tut. Maren und Christian wollten auch mit kommen. Um 8 Uhr am Donnerstag Morgen, wurden wir dann von Nathalies Chefin abgeholt. Wir fuhren in das Büro des St. Niclas Organisation. Diese NGO ist ein Hospiz für unheilbare Kranke Kinder. Sie unterhalten einige Kindertagesstätten in den Townships aber auch stationäre Hospize.

Zuerst haben wir das Sunflowerhouse in Bloemfontein besucht. Ein Haus, in dem kleine Kinder, die meisten von ihnen haben AIDS, versorgt werden. Äußerlich ist das den wenigsten anzusehen. Die Kleinen sind so aufgeweckt und freuen sich, über Besuch. Es ist echt nur schwer vorstellbar, dass die kleinen so schwer krank sind, wenn sie einen mit ihren großen schwarzen Augen ansehen.
Danach sind wir in die Townships gefahren. Endlos lange Straßen (oder besser gesagt Schotterwege) in riesigen illegalen Siedlungen. Die Menschen hier sind schwarz, haben meistens keine Arbeit, verbringen den ganzen Tag in der Siedlung und trinken viel zu viel. In diesem Gebiet unterhält auch St. Niclas eine Kindertagesstätte, wo Kinder mit unheilbaren Krankheiten oder Waise tagsüber versorgt werden. 3 Kinder haben für uns ganz niedlich gesungen und getanzt. Besonders bewegend war ein Lied mit dem Text: „I will pray before I die“. Danach hatte die Chefin von St. Nicolas einen Termin bei einer Familie in den Townships, wo wir mitgehen konnten. Wir gingen zu einer Familie, die St. Niclas unterstützt. Oma, Mutter und alle Töchter nähen Beutel für Wäscheklammern die dann für umgerechnet 3 Euro verkauft werden.
Mittags waren wir dann in einem weiteren Kindergarten. Da haben wir reichlich 2 Stunden bei den Kindern verbracht. Der Kindergarten, in einem Township 50 km östlich von Bloemfontein, bietet 54 Kindern ein zu Hause. Wir haben hier Mehl, Reis, Kartoffel und andere Grundnahrungsmittel für die nächsten Tage abgegeben. Hier hat man schon deutlicher gesehen, dass es manchen Kleinen, die meisten zwischen 2 und 6, schon recht schlecht geht. Trotzdem haben sie fröhlich mitgesungen und getanzt. Der Kindergarten hat keine Spielsachen. Nur einen großen Raum mit einer Tafel und etwas Kreide, Stifte und Papier, eine kleine Küche und eine Wiese vor dem Haus. Die Betreuerinnen singen und spielen also viel mit den Kindern, lesen vor und unterrichten sie ein wenig.
Dadurch dass sehr viel durch Musik und Tanz vermittelt wird, wirkt es sehr heiter. Danach sind wir zurück nach Bloemfontein gefahren, um zu einer NGO zu fahren, die mit St. Niclas eng zusammen arbeitet. Diese Organisation kümmert sich im AIDS Kranke Erwachsene. Wir besuchten da eine stationäre Hopsizstation. Schwester Sophie, eine füllige Frau Mitte 40, die ich mir gut im nächsten Sister Act Film vorstellen kann, erzählte uns von ihrer Arbeit. Die erzählte von den 4 Stationen der HIV – Erkrankung und wie schwer wiegend das Problem in Südafrika ist. Knapp 30 Prozent der Bevölkerung ist infiziert. Die meisten von ihnen sind schwarz, aber die zahl der erkrankten weißen wächst. Nach Ihren Schilderungen bei Kaffee und Kuchen in einem Krankenhauszimmer mit schrecklichem Geruch, war es Maren so schlecht, dass sie nach Hause gefahren ist. Die Eindrücke mit all den Kindern und nun im Hospiz waren ihr zu viel. Nathalie, Christian und ich wurden dann noch durch das Haus geführt. Es war wirklich erschreckend. Einige Menschen im 4. Stadium mit Ausschlägen und wirklich nur noch Haut und Knochen werden nur noch einige Tage zu leben haben. Doch wir hatten kaum Zeit, uns von diesem Eindruck zu erholen, denn der Verein betreut auch Kranke zu Hause. Und so sind wir wieder in die Townships gefahren um 2 Patienten zu besuchen. Da habe ich das erste mal so eine Hütte von innen gesehen: Die Hütte ist nur aus Wellblech zusammengebaut. Steine verhindern, dass das Dach wegfliegt. Wasser und Strom gibt es nicht. Wasser muss an zentralen Stellen geholt werden. Eine Toilette gibt es auch nicht. Neben der Hütte, die max. 25 Quadratmeter groß ist und in der eine Großfamilie lebt, steht meist eine kleine Bude aus Holz und Folie. Diese Bude dient als Toilette. Ein Abwassersystem gibt es nicht. Es muss eben in der Hitze verdunsten. Die Patienten werden von dem Verein mit Salben und schmerzstillenden Medikamenten versorgt. Oftmals sind ganze Familien infiziert.
Schwester Sophie meinte, dass jeder, der nicht in einer solchen Hütte hausen muss, wirklich privilegiert ist. Sie meint auch, dass die Menschen in den Townships oftmals nicht einmal die Grundnahrungsmittel oder Kleidung haben. Dass ist auch der Grund warum die Kriminalität in Südafrika so hoch ist, denn die Menschen, die eigentlich nichts zu verlieren haben, besorgen sich dann eben ihre Sachen auf illegalem Wege.

Auch wenn dieser Tag wirklich schockierend war, so bin ich doch froh, dass ich mit gegangen bin. Denn ich denke, man kann Afrika nur verstehen, wenn man neben all dem Schönen auch diese Seite sieht. Und allein kann man als Weißer auf keinen Fall in die Townships gehen, wenn man lebend wieder zurückkommen will.

Montag, 19. März 2007

„Na wer bist du denn?“

Es war wieder mal ein langer und sehr lustiger Abend im Mystixs. Als ich nach Hause gekommen bin, bin ich direkt in Richtung Bad gesteuert um zu duschen und Zähne zu putzen. Als ich jedoch in das Waschbecken sehe, kriege ich einen Schock: Da schaut mich doch tatsächlich so ein ekliges Tier an. Ich war mir nicht ganz sicher, ob das Tier gefährlich ist oder nicht. Deshalb beschloss ich erstmal ein Photo zu machen, um am nächsten Tag dann in Ruhe nachforschen zu können. Ich habe dann denn Wasserhahn aufgedreht und solange Wasser laufen lassen, bis dass Tier mit samt seinem Stachel und komischen Beinen verschwunden war. Tags darauf stellte sich dann tatsächlich heraus: Es war ein Skorpion.

Dienstag, 13. März 2007

Wenn Stadtkinder campen

Ganz spontan beschlossen Maren, Christian und ich Samstag Vormittag in den Golden Gate National Park aufzubrechen. Nach einem schnellen Taschenpacken und kurzem Einkauf machten wir uns auf die 3 stündige Fahrt in einer atemberaubende Landschaft. Mit Zelt und Schlafsack ausgestattet, beschlossen wir im Naturpark auf dem Campingplatz zu zelten. Der Zeltplatz liegt idyllisch an einem Bach direkt unter dem Wahrzeichen des Parks, einem spektakulärem Sandsteinfelsen. Besonders ungewohnt für uns „Stadtkinder“ (Christians Lieblingswort an diesem Wochenende): Die Hinweisschilder: Beware of Scorpions, Snakes and Spiders.

Nach dem wir schnell die Zelte aufgebaut hatten, machten wir uns auf eine Wanderung zu einem kleinem See, wo man Baden und auch klettern kann. Eine traumhafte Landschaft bei richtig heißem wolkenfreiem Himmel. Die Landschaft ist eigentlich so, wie wir uns immer Neuseeland vorgestellt haben.

Nachdem wir von der kleinen Tour zurückkamen, sahen wir 2 Zelte über den Platz fliegen. Oh jee das sind ja unsere. Denn in dem geborgten Zelt waren keine Heringe dabei und inzwischen war aber Wind aufgezogen. Wir haben dann große Steine aus dem Bach in das Zelt gelegt.

Dann stand das Abendessen an: Holz suchen und Feuer machen. Ging aber alles ganz gut. Ist ja mal was anderes so mitten in der Wildnis ohne Strom. Nach dem wir noch lange im Freien gesessen haben, ist dann jeder in sein Zelt gekrochen. Aber keiner konnte schlafen! Denn: Es war so kalt!! Wir haben noch nie so gefroren wie in dieser Nacht. Wir Stadtkinder haben definitiv die südafrikanischen Nächte unterschätzt. Am Tag ist es so heiß, aber in der Nacht war es so kalt, das und die Knie zitterten. Es war zwar total romantisch unter dem Sternenhimmel aber eben zu kalt. Gegen 3 Uhr beschlossen wir, ins Auto zu gehen und da zu schlafen. Aber wo ist doch der Schlüssel. Nirgends war er zu finden. Nachdem wir mit der Taschenlampe ins Auto leuchteten, sahen wir, dass der Key auf dem Sitz liegt. Prima. In der kalten Wildnis, ohne alles und der Schlüssel im Auto. Christian hat dann Draht von der Auspuffaufhängung abgemacht und versucht den Golf 1 zu knacken, aber es war nicht möglich, da der Draht zu dünn war. Beim 1000 Versuch, ist der Draht dann schließlich in die Tür gerutscht. Toll!! Naja da haben wir eben erstmal weiter im Zelt gefroren. Aber es war inzwischen wenigstens lustig!!! Um 8 haben wir dann so einen schwarzen Campingplatzwächter um Hilfe gefragt. Der kam mit einem starken Draht und nach 3 Minuten war die Tür offen.

Danach wollte Maren gern reiten. Na gut. Ich bin ja noch nie geritten, aber man kann es ja mal versuchen. So buchten wir für den Sonntag Vormittag einen 2 stündigen horse ride! Am Anfang war ja alles bestens. Schön langsam durch die herrliche Landschaft mit den knapp 3000 Meter hohen Bergen. Dann ging es aber im Galopp durch die Berge. Uns taten die nächsten 2 Tage so die Knochen weh. Erst die Oberschenkel und dann das Gesäß!

Nach unserer horse riding Erfahrung stand eine weitere Wanderung auf dem Plan. Zu einem Stausee. Das war zwar keine weite Entfernung, dauerte aber trotzdem recht lang, da es ein Abenteuer-Kletter-Weg war. Über Steine, durchs Wasser und übers Feld! Da habe ich mir auch richtig die Nase verbrannt. Die Höhensonne war einfach stärker als mein permanentes Nachschmieren mit LSF 50.

Am frühen Abend kletterten wir noch auf den Brandwag, dem berühmten Felsen, gleich neben unserem Zeltplatz. Wieder unten angekommen, waren wir 3 hungrig. Also hieß es wieder Feuer machen und Grillen: „Buffalo Wings“ mit mega scharfem Chakalaka.

Für die Nacht haben wir diesmal besser vorgesorgt. 1. waren wir richtig heiß duschen 2. hatten wir eine Flasche Gin und 3. haben wir alles angezogen, was wir dabei hatten. Ich hatte 5 Shirts übereinander an. Das Resultat: Diese Nacht haben wir alle geschwitzt. Aber besser als gefroren.

Am Montag, haben wir dann noch in aller früh (bevor die Sonne auf den Südhang prallt) eine Wanderung rund um den Mushroom rock gemacht, bevor wir wieder nach Bloem zurück sind, denn Dienstag sind ja wieder Vorlesungen für uns. Ich habe Dienstags immer Public Speaking.

Montagabend hat Gülten noch zum Essen eingeladen: Sie machte Türkische Pizza. Die deutsche Fraktion, einige Belgier und Südafrikaner machten sich danach noch auf ins Mystixs. Eine Bar, um das Wochenende auszuwerten.

Ich habe ein Handicap

Golfen ist ein elitärer Sport für Reiche! Stimmt gar nicht, denn in South Africa ist golfen sehr günstig. Für nur 1,40 Euro kann man hier richtig viel Spaß haben. Und so überredeten Christian und Maren, die schon einige Golfstunden absolviert haben – Stephanie, Gülten und mich, mit zum golfen zu kommen. Und es war ein Spaß mit dem Schläger die Bälle in die Prärie zu hauen.

Zitat des Tages: „You can have lots of fun, if you hit the ball“ (Golf-Neuling Stephanie aus Belgien)

Animals, animals and animals

Was wäre Südafrika ohne Tiere? Auf den Geldscheinen sieht man die Big 5. Die fünf großen Tiere des Landes: Büffel, Leopard, Elefant, Löwe und Nashorn. Aber auch auf den Autokennzeichen, ist für jede Provinz symbolisch ein Tier abgedruckt. Für den Free State ist das Cheetah. Cheetahs so heißt auch die Rugbymannschaft von Bloemfontein. Die Mannschaften anderer Städte heißen Lions, Sharks oder Elephants.

Schwarz – Rot – Gold oder Schwarz – Gold – Rot?

Am Donnerstag gab es eine Party in der WG von Maren, Nathalie und Christian. Das Motto war “German Party“. Jeder sollte in den Farben schwarz rot gold gekleidet kommen. Da die Belgier die Selben Farben in ihrer Flagge haben, war es ein Kampf der Nationen: Belgien vs. Deutschland! Auch den Südafrikanern hat die Deko der Räume gefallen!

african experience

Gestern war ein Tag der vielen Eindrücke. Am Vormittag besuchten wir 2 Museen – das Memorial für die gestorbenen Frauen und Kinder während des Afrikanischen Krieges 1899-1902 und das African Army Museum in Bloemfontein.
Danach stand ein Rundgang im Botanischen Garten Free State auf dem Programm wo wir auch Mittagspicknick hatten. Anschließend ging es auf eine Lion Farm. Hier konnten wir weiße Tiger baden sehen, zuschauen wie Löwen Hühner zerfleischen und binnen Minuten essen und miterleben wie Windhunde jagen. Das alles sicher hinter 8000 Volt starkem Zaun. Zum Glück! Absolutes Highlight: Die kleinen, wenigen Wochen alten Löwen und weißen Tigerbabies. Die konnten wir streicheln und auf den Arm nehmen! Dem einen Löwen hat es so gut gefallen, dass er sich gleich in meinem Hemd festgekrallt hat! Unvorstellbar wie diese kleinen süßen Katzen, zu so wilden, großen und gefährlichen Tieren werden können.

Nachdem wir dann die kleinen Wildkatzen wieder zu ihrer Mama ins Gehege getan haben sind wir weitergefahren auf eine andere Game Lodge. Hier sind wir Quad gefahren. Durch ein schier riesiges Gebiet ging es bergauf und bergab vorbei an Giraffen, Zebras, Straußen und Herden von Antilopen. Dadurch, dass es schon recht spät am Abend war, haben wir besonders viele Tiere von unserer Quads aus gesehen. Wie in einem kitschigen Film hatten wir dann, während wir durch die staubigen Felder düsten, auch noch einen wundervollen Sonnenuntergang.

Nach der Mischung aus Adrenalinstoß, Romantik und Wildlife pur haben wir dann den Tag auf der Terrasse der Logde bei einem Braai (Barbeque) ausklingen lassen.

Casino Royale

Nachdem wir mit einigen Südafrikanern Abendessen waren, haben die uns in das Casino von Bloemfontein gezogen, aber nicht um dem Glückspiel nach zu gehen, sondern um uns dieses riesige Areal zu zeigen. Man zahlt keinen Eintritt und die Getränkepreise sind noch günstiger als in Restaurants. Das Casino liegt außerhalb und wurde erst im letzten Jahr eröffnet. Es ist riesig groß und alles von edelster Ausstattung. Das erstaunliche daran: Es liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem der größten Townships der Stadt. Auch das ist eben Südafrika, nämlich das arm und reich so weit auseinander klaffen, aber doch so sichtbar nah beieinander sind.

NEWS

Irgendwie ist man hier total von der Außenwelt abgeschnitten. Ich war inzwischen in 4 Buchläden: Nirgendwo gibt es eine internationale Zeitung. Es gibt zwar alle möglichen Magazine, aber keine internationale Tageszeitung in englischer Sprache. Maximal das Volksblatt in Afrikaans kann man kaufen. Naja da muss halt doch spiegel.de oder welt.de herhalten. Aber das mit dem Internet ist sehr sehr schwer hier. Man muss sehr geduldig sein. Um mein Englisch auf Vordermann zu bringen, sehe ich gern Fernsehen. Da kommen dann auch ab und zu internationale Nachrichten auf Englisch. Großartig.

Aber es wäre nicht Südafrika, wenn nicht die folgende Nachricht kommen würde: SABC News berichtete am 7. März, dass in Südafrika pro Tag 15 Menschen pro Tag ermordet und 115 vergewaltigt werden. Ich bin mir aber relativ sicher, dass diese Zahl sehr tief gegriffen ist und die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher liegt. Eine andere Studie sagt, dass allein in Johannesburg mehr Menschen pro Jahr ermordet werden, als in ganz Deutschland.

Die Welt ist eben doch nur schwarz - weiß

Die Apartheit ist vorbei. Offiziell zumindest! Wie das gegangen ist, kann ich mir nicht so recht vorstellen, immerhin sind 85 Prozent der Bevölkerung des Landes schwarz.
Auch wenn es an vielen Stellen inzwischen eine gute Zusammenarbeit zwischen schwarz und weiß gibt, die Trennung ist nach wie vor vorhanden. Es gibt Wohnviertel für Weiße und Wohnviertel für Schwarze. In Discotheken sind entweder nur Schwarze oder nur Weiße. Ebenso in Restaurants. Es gibt Schulen für Schwarze und Schulen für Weiße. Die Central University of Technology Free State ist eine Uni für Schwarze.

Ich will euch die Geschichte von Nathalie erzählen:

Nathalie ist Austauschstudentin aus Belgien. Sie studiert an der CUT und macht ein Praktikum. Nie zuvor war sie in Afrika. Wenn Sie in die Vorlesung geht hat sie die Wahl: Entweder sie setzt sich zu den Schwarzen auf die rechte Seite des Hörsaals oder sie setzt sich zu den Weißen und ihren Freunden aus Belgien auf die linke Seite.
Nathalie selbst wurde in Belgien geboren. Aber sie ist schwarz, denn ihre Eltern stammen aus dem Kongo. Sie ist Europäerin. Setzt sie sich zu den Weißen, fragen sich die Schwarzen, warum sie sich zu den Weißen setzt. Setzt sie sich zu den Schwarzen, schimpfen die Weißen.

Und so fühlt sie sich missverstanden und teilweise auch in Gefahr. Die Weißen sehen sie als Schwarze und die Schwarzen als Fremde. Sie ist Fremd, auf dem schwarzen Kontinent. Dem Kontinent ihrer Eltern und ihrer Hauptfarbe.

Go on the weekend

Die Austauschstudenten lieben es, umher zu reisen. Sie werden sogar von den Profs aufgefordert, so viel wie möglich zu sehen. Das Wochenende bietet sich natürlich besonders für Ausflüge in die nähere Umgebung an.

Letztes Wochenende war auch ich „on the weekend“. Hier an der CUT gibt es 3 Studenten die nebenher eine Firma gegründet haben. Eigentlich bieten die 3 Kerle große Touren durch das südliche Afrika an, doch wenn sie nicht gerade unterwegs sind, dann machen sie auch kleinere Touren über das Wochenende. Da die anderen Studies die Tour schon gemacht haben, waren es nur Sabrina aus Ulm, Anna aus dem Allgäu, drei Südafrikaner, die 3 Tourleiter und ich.

Wir fuhren Freitagnachmittag los. Das Ziel: Eine kleine Farm in den Bergen unweit von Zastron 20 km südlich von Lesotho. Die Fahrt ging über die endlosen Felder des Free States, einer von 9 Provinzen in SA. Das ist echt mega sehenswert. Besonders mag ich ja diese Windwasserpumpen, die überall auf den Feldern stehen.

Nach 3 Stunden Fahrt sind wir dann auf der Farm angekommen. In the middle of nowhere, but really nice! Die Landschaft ist super schön. Berge und dazwischen riesige Felder mit Schafen, Kühen etc.

Freitagabend wurde dann gegrillt. Die Südafrikaner nennen das BRAI und sie lieben es! Es scheint Volkssport Nummer 1. zu sein. Es gab also Fleisch und dazu einen Kartoffel-Kürbis-Auflauf. War echt lecker. Dazu muss man sagen, dass es auf der ganzen Farm keinen Strom gab. Gekocht wurde mit Propangas oder über dem Lagerfeuer. Im Haus wurden Kerzen aufgestellt. Sehr romantisch. Geschlafen haben wir dann auf Matratzen im Freien. Das Lustige: Es war Vollmond. Aber der sieht irgendwie anders aus auf den ersten Blick. Erst wenn man einen Kopfstand macht, sieht man unser beliebtes Mondgesicht. Auf der Südhalbkugel sieht man den Mond logischerweise anders herum.

Nach einem super Sonnenaufgang und Frühstück machten wir uns auf den Weg zur Nachbarfarm. Das war eine 2 stündige Wanderung über Felder und ausgetrocknete Bäche. An manchen Stellen war jedoch etwas Wasser und so musste erst mit Steinen ein Weg gebaut werden. Unterwegs wurden uns die großen Ameisenhaufen und die verschiedenen Grassorten erklärt. Auf der anderen Farm haben wir dann – nach einer kurzen Verschnaufpause – Schweine gefüttert und Kühe gemolken. Ich muss zugeben, dass ist gar nicht so einfach wie es aussieht.

Der Weg zurück wurde dann per Traktor zurückgelegt. Wir saßen auf einer flachen Laderampe. Das war ein Megafun – zumindest solange es flach über das Land ging. Doch dann stand ein steiler Anstieg über einen holprigen Steinweg bevor. Aber wenn man sich gut festgehalten hat, war das kein Problem. Skippy sagte nur: „Wenn was passiert, immer zur Seite springen!“

Auch am Samstagabend wurde wieder über feuert gekocht. Es gab einen typischen südafrikanischen Eintopf mit Pilzen, Kartoffeln, Kürbis und Fleisch. Dazu wurde ein süßes Brot in einem Topf über dem Feuer gebacken. Ich muss sagen, dass ich erst heute auf der Wanderung durch die Berge realisiert habe, dass ich in Südafrika bin. Ich glaube Anna und Sabrina ging es auch so.

In der Nacht zum Sonntag setzte dann Dauerregen ein. Ja, dass gibt es auch in Südafrika! Da wir deshalb nicht zum Klettern gehen konnten, sind wir in ein Schwimmbad gefahren. Eine Fahrtstunde von Zastron entfernt gibt es eine heiße Quelle, ähnlich wie in Heviz.

Ich habe noch nie in meinem Leben ein solches Bad gesehen. Es stank übel nach faulen Eiern, was an dem Heilwasser lag. Das war noch okay. Aber: Das Bad war in einem so üblen Zustand! Das Dach war quasi nicht vorhaben, denn überall waren riesige Löcher und es regnete herein. An manchen Stellen fehlten die Fließen. Im Schwimmerbecker war kein Wasser – nur Müll und rostige Pfütsen. Aber im Wasser war es dann ganz erholsam.
Anna hat besonders über folgendes Hinweis gelacht: „In the swimming pool it is not permitted to drink, smoke, eat, splash or swim“. Ein Schwimmbad, in dem es verboten ist zu schwimmen. Ist doch mal was Neues. Wir waren übrigens die Einzigen in dem Bad. Das lag wohl daran, dass es geregnet hat und dass da die Afrikaner nicht außer Haus gehen. Sie bleiben an Regentagen lieber daheim und gehen auch nicht ins Hallenbad.

Sonntagabend waren wir dann wieder in Bloem. Mit Skippy, Blinky und Nico wollen wir jetzt öfter irgendwelche Touren machen, denn das Wochenende war für 25Euro mit Verpflegung und all den Angeboten mehr als okay. Auch die Belgier und Holländer wollen dies tun, denn denen hat der gleiche Trip auch schon so gefallen. Mit den 3 Südafrikanern wollen wir uns auch wieder treffen. Sie wollen uns mal mit in eine Baptiste-Church nehmen. Na dann Halleluja!

Montag, 5. März 2007

Citytour

Jeden Studenten erwartet hier zu Beginn in Bloem eine Stadtrundfahrt mit Dawn. Da am Mittwoch auch Sabrina und Anna angekommen sind, hat Dawn also uns 3 Deutsche am Freitag 3 Stunden durch die Stadt gefahren. Ihre häufigsten Sätze waren dabei: „You shoudn´t go here!, You can´t go there. Never go to the citycenter”. Sie ist sehr besorgt um ihre Studies, und hat uns genau erklärt, wann man wo hingehen kann. Die eigentliche Innenstadt sollte für uns Weiße Tabu sein, denn das Stadtzentrum ist eine high-crime-area. Sie hat uns dann verschiedene Stadtviertel gezeigt. Vom Nobelvorort bis zu den Townships. Die Townships liegen weit außerhalb und sind wirklich frustrierend.
Die Häuser von den Reichen sieht man oftmals kaum, da sie hinter hohen Mauern versteckt sind. In Südafrika ist jedes Haus mehrfach gesichert. Auch das Haus wo ich wohne - Parkhof 1 an der Parkroad - ist durch Mauer, Zaun und Stacheldraht geschützt. Alle Fenster sind vergittert. Wenn man auf die Straße gehen will, hat man 4 Schlösser auf (und auch wieder zu) zu schließen.

Dawn ist dann mit uns auf den Naval Hill gefahren. Das ist ein Berg mitten in der Stadt. Dieser Berg ist heute ein kleines Naturreservat und man hat eine schöne Aussicht auf die Stadt von da oben. Da haben wir auch Giraffen und Sträuße gesehen. That´s Africa!

Nach unserer Citytour hat uns dann Bianca zu Checkers gefahren. Das ist ein riesen Supermarkt, vergleichbar mit unserem Kaufland. Wir haben da erstmal einen Großeinkauf gemacht. Da gibt es nichts, was es nicht gibt. Total vergleichbar mit den mitteleuropäischen Supermärkten. Nach einer Stunde hat uns Bianca wieder angeholt und nach Hause gefahren.
Generell ist es mit Einkaufsmöglichkeiten sehr gut hier in der Gegend. Der Checkers ist direkt neben der Waterfront, einem Einkaufszentrum unweit von unserem Haus. Weiterhin gibt es noch die Mimosa Mall - ein riesiges Shopping-Center.

Satz des Tages: „If you go to Johannesburg alone, you will be dead when you come back!“ (Bianca)

Donnerstag, 1. März 2007

Wasserstandsmeldung

Es war 20.45 als am Montagabend der Airbus über die Startbahn West in den verregneten Frankfurter Himmel startet. Das Ziel: Zunächst das 8690 Kilometer entfernt liegende Johannesburg. Auf den Sitzen lagen eingeschweißte Decken und Kissen für die Nacht. Als der Airbus 340-600 mit 315 Passagieren an Bord über Florenz war, wurde das Abendessen serviert. Man konnte wählen zwischen Kassler, Gulasch oder Spinatlasagne, für die ich mich entschieden habe. Dazu gab es Salat, Antipasti und einen Kirchkuchen zum Dessert. Nach dem Essen wurden dann witzige neonfarbene Brustbeutel von South African Airlines ausgeteilt. Darin waren dann wie erwartet eine Zahnbürste und ein paar neonfarbene SAA-Schlafsocken. Der absolute Hammer waren aber dabei die Eyepads. Diese Augenbinde haben sich doch dann tatsächlich einige Frauen umgebunden, um besser ruhen zu können. Naja – wenn´s hilft. Ich habe mich stattdessen erstmal intensiv mit den verschiedenen Unterhaltungsmedien an Bord vertraut gemacht. Und während wir über Lybien, Tschad und Kongo flogen, habe ich erstmal Filme geschaut. Nicht irgendwelche – sondern The Queen und The departed. Schließlich wurden in der Nacht zuvor die Oscars verliehen und da muss ich die preisgekrönten Streifen ja auch sehen. Danach wurde noch bissl südafrikanische Musik gehört, ehe ich für 2 Stunden mehr oder weniger geschlafen habe. Zum Frühstück gabs dann Joghurt, Obstsalat, Schokolade, Croissant und Crepes oder Omelette. Und schon waren wir im Landeanflug auf Johannesburg. Aussteigen, Passkontrolle, Gepäckausgabe, Zollkontrolle und einchecken zum nächsten Flug. Aber wo macht man das? Der Airport ist eine riesen Baustelle, weil dass Land 2010 seine Gäste mindestens genau so gut empfangen will, wie die Deutschen 2006.

Ich habe es dann doch geschafft mich durch einen Schilderwald zu kämpfen und nach Bloem eingecheckt. In der Wartezeit konnte ich mich mal mit den Schlagzeilen der SA-Presse vertraut machen. Dass kann man eigentlich wie folgt zusammenfassen: Mord, Totschlag, Aufschwung, Boom, noch mal Mord und wieder Aufschwung.
Die Maschine nach Bloem war dann ganz anders: Ich nenne Sie mal „die Frisur sitzt Maschine“, denn diese kleine 40 Personen Propeller Maschine, könnte echt aus dem Werbespot stammen. Über 3 kleine Stufen ist man schon vom Rollfeld aus in dem Flugzeug. Na ja. Hauptsache es sicher sein Ziel gefunden. Achso: Sandwiches wurden natürlich auch hier wieder serviert. Nach dem ich dann in dem kleinen Flughafen von Bloem (hat was von Altenburg International Airport) mein Gepäck hatte, wartete ich in der Halle auf meinen Abholservice.

Nach wenigen Minuten des Wartens kam eine kleine, junge mit italo-style Sonnenbrille ausgestattete Südafrikanerin auf mich zu. Sie sagte: „Sorry, are you Alexander?“. Ich sagte: „Yes.“ Nach dem üblichen Begrüßungssmalltalk sagte sie mir sie sei Bianca und sei an der Central University of Technology Free State zuständig für die Betreuung der foreign-students. Im Auto (es waren nur 10 Minuten Fahrt) hat sie so viele Infos erzählt, dass dieses Tempo schon für eine Frau ungewöhnlich war. Sie war sogar so nett, und hat schon mal die wichtigsten Nahrungsmittel für mich eingekauft und im Kühlschrank deponiert: Milch, Wasser, Cornflakes und Käse. Passt doch genau! Auf jeden Fall wusste ich sofort, dass Bianca jeden ihrer 17 Studenten kennt und auf keiner Party fehlt. Sie fuhr mich dann in den Komplex, wo alle Auslandsstudies wohnen. In der WG bin ich nun zusammen mit 2 Holländerinnen und einer Belgierin und einem Belgier. Alle sehr nett! Mit den Belgiern bin ich dann gleichmal zum Internetcafe gelaufen.

Am Abend dann sind alle Austauschstudis Essen gegangen. Danach ging es noch in 2 Diskotheken. Wenn man hier ein Getränk, z.B. Cola oder so bestellt, dann bekommt man hier immer ein Glas mit viel Eis drin und einer Dose des eigentlichen Getränks. Soviel also zum Thema Müllvermeidung. Die Dosen haben dabei aber wenigstens eine handliche Größe. Fast so wie in Deutschland die RedBull Dosen.
Eine andere Eigenart hier ist, dass die Leute permanent zwischen ihren verschiedenen Amtsprachen hin und her wechseln. Die ganzen Sprachen kann ich ja eh nicht unterscheiden, aber der Wechsel zwischen Englisch und Afrikaan ist schon krass. Afrikaan ist übrigens sehr mit dem Holländischen verwandt. Das ist auch der Grund, warum so viele Holländer und Belgier da sind: Die verstehen nämlich alle dieses Afrikaan.

Mittwoch hatte ich dann 9.30 Uhr einen Termin bei Bianca, bei der ich dann die ganzen registration documents ausgefüllt habe. Mit ihr bin ich dann gemeinsam zu einem Professor der Hochschule des Fachbereichs Management gegangen. Der war super freundlich und hat erstmal erzählt, dass er vor 5 Jahren auch einmal in Deutschland war. Exakt zu der Zeit, als Hannelore Kohl starb, wie er mir sagte. Und Beethoven mag er ja auch so. Nach diesem langen small talk haben wir Kurs für mich ausgesucht. Ich habe Advertising language, public speaking und fotography belegt. Am Montag geht’s dann los. Mal schauen!

Danach bin ich mit den Mitbwohnern erstmal in das oeffentliche Schwimmbad gegangen. Das ist recht gross und nett. Man zahlt nur umgerechnet 50 Cent Eintritt. Und das Beste: Das Bad ist nur schraeg gegenueber auf der anderen Strassenseite.

Donnerstag habe ich dann erstmal meinen Schlafmangel nachgeholt und war ein paar Dinge einkaufen, denn morgen erwartet mich die ausfuehrliche Stadtrundfahrt mit Dawn, der Leiterin des International Office.