Donnerstag, 14. Juni 2007

Erneut ne kleine Pause

Hallo Freunde,

ich will nur denen - die es noch nicht wissen - sagen, sie sollen sich nicht wundern, wenn in den naechsten 10 Tagen keine neuen Eintraege erscheinen. Ich breche morgen frueh zu einem Trip durch Botswana und zu den Victoriafaellen (Zambia/Simbabwe) auf. Ich melde mich dann wieder, wenn ich zurueck bin.

Liebe Gruesse

Alexander

Mittwoch, 13. Juni 2007

Amazing Grace

Gestern abend waren wir im Kino zu Amazing Grace. Die Vorschau versprach etwas Historisches ueber die Verschleppung von Schwarzen nach Amerika. Der Film wird hier in den Medien heiss diskutiert und deshalb wollte ich ihn sehen. Es war aber was anderes als ich erwartet hatte. Es war viel besser:

Der Film zeigt die reale Geschichte des jungen, christlichen William Wilberforce, der Ende des 18. Jahrhunderts in das Unterhaus des britischen Parlaments gewählt wird. Dort setzt er sich für die Abschaffung des Sklavenhandels im britischen Königreich ein. Er erhält dabei Unterstützung vom früheren Sklavenhändler und Amazing Grace-Komponisten John Newton sowie von William Pitt.

Amazing Grace ist ein Drama von Michael Apted aus dem Jahr 2006. Weltpremiere feierte der Film am 16. September 2006 beim Toronto Film Festival. Filmstart in den Vereinigten Staaten war der 23. Februar 2007. Seit letzter Woche laeuft er hier in Suedafrika. Ob der Film im deutschen Sprachraum in die Kinos kommt, ist noch unbekannt. Ich hoffe es aber sehr, denn der Film ist grossartig!!

Montag, 11. Juni 2007

Müssen Streber nicht um 8 ins Bett gehen?

Am Donnerstagabend sind wir ganz spontan zu einem Karaokeabend gegangen. Pinky hat dabei natürlich wieder sein „Pianoman“ gesungen. Es waren nicht soooo viele Leute da; fast alle haben wir gekannt: Rudi, Skippy, Nico, Bianca und einige Freunde von denen. War ausgesprochen funny, da wir viel gesungen und getanzt haben. Im Anschluss sind wir noch kurz ins Mystic gesprungen. Da war aber die Musik an dem Abend nicht so toll, dass wir lieber alle noch auf einen Kaffee (oder Tee) zu Skippy sind. Unsere Kaffee- oder Teesessions sind schon eine feste Institution hier. Kaffee, muss man dabei sagen, wird hier aber nicht wie bei uns in der Kaffeemaschine gemacht, sondern nur Pulver mit heißem Wasser aufgebrüht. Schmeckt nicht ganz so gut, geht aber wesentlich schneller.
Für Samstagmittag war bei Bianca ein Braai geplant. Das wurde dann aber kurzerhand in unser Haus verlegt. Neben dem Grillen wurde natürlich Rugby im Fernsehen geschaut. Die Springbokkies haben gewonnen! Immer mehr Leute sind gekommen und so hatten wir bereits am Nachmittag eine richtig coole Party in unserem Haus. Gegen 8 hieß es dann umziehen, denn für heute war wieder eine Mottoparty geplant. Wir haben hier regelmäßig Parties mit einem Motto. Dieses Mal war das Motto „Streberkind“. Dementsprechend hässlich sahen auch alle aus. Es war ne richtig witzige Party mit ganz vielen Strebern. Gegen Mitternacht haben wir uns wieder umgezogen, denn in dem Streberoutfit wollten wir dann doch nicht ins Stones, unserer Lieblingsdisco hier, gehen.
Sonntag wurde entsprechend länger geschlafen. Es war ein sehr fauler Tag. Fernsehen, Lesen, eMails schreiben etc. Gegen 4 sind Maren und Christian wieder vorbeigekommen, um wieder gemeinsam zu essen. Es gab Kartoffelauflauf. Wenn man ihn noch ein paar Minuten länger im Ofen gelassen hätte, wären sicherlich auch die Kartoffeln weich gewesen. Aber wir waren im Stress, denn Anna und ich wollten ja wieder in den Gottesdienst gehen. Wir gehen da jeden Sonntag und da wir mittwochs auch in den Hauskreis gehen, kennen wir sehr viele Leute dort.

PS: Wenn jetzt hier der Eindruck entsteht, dass wir nur Party machen, dann ist das nicht ganz korrekt!

Dienstag, 5. Juni 2007

Warten, warten und warten (dazwischen kopieren und ausfüllen)

Heute war dann mein „Warte-Tag“. Ich hatte einige Wege zu erledigen, aber die meiste Zeit habe ich mit Warten verbracht. In Südafrika muss man überall anstehen – im Supermarkt, in der Post und in der Bank. Aber man ist hier sehr geduldig und steht brav in der Reihe. Mein erster Termin führte mich heute zum Arzt, denn für die nächste Reise nach Simbabwe, Zambia und Botswana ist es besser, eine zusätzliche Impfung zu haben. Hier hieß es zunächst: Warten. Nach 90 Minuten war ich dann aus der Praxis wieder hinaus und bin schnell über die Straße zur Bank um einige Rand in US Dollar zu tauschen. Das ist notwendig, da in den o.g. afrikanischen Ländern die Währung nicht so stabil ist und Euro nicht überall akzeptiert wird. Ich dachte man geht zu einem Schalter, tauscht Geld und geht wieder. Aber das ist nicht der Fall. Ich musste 6 Formulare ausfüllen (wo ich wohne, was ich mit Dollar will und generell warum weshalb wieso). Man hat 11 Kopien von meinem Ausweis gemacht und zwischendrin hieß es immer wieder: Warten! Nach 3 Sunden und 52 Minuten hatte ich endlich meine paar Dollarscheine in der Hand und konnte das Gebäude verlassen. Dabei war das ein ganz normaler Vorgang hier in der Bank. Ich war halt nur über die Mittagszeit, wo die eh schon langsamen Mühlen noch langsamer mahlen.
Auf dem Weg nach Hause wollte ich dann noch schnell einen Brief von Sabrina beim Postamt abgeben. Das man hier anstehen muss, ist normal. Aber heute war vor mit ein Mann, der ein Postbankkonto eröffnen wollte. Und das dauert! Eine Schlage bis nach draußen und ein Mann mit 4 Paketen im Arm haben aber die Postfachangestellte nicht aus der Ruhe gebracht. Nach 35 Minuten war ich dann an der Reihe und konnte schließlich die Marken für den Brief kaufen.
Am Abend haben wir uns dann noch mal von Jade und Guy bei einem sehr netten, gemeinsamen Abendessen und einigen Cocktails im CooBah verabschiedet.

Ist Heidi jetzt ein Afrikaans-Girl?

Nach über 3 Monaten in Südafrika hat sich inzwischen so etwas wie Routine eingestellt. Die Woche über Studium und abends entweder Sport, Fernsehen, Ausgehen oder Kino. Vergangene Woche haben wir zum Beispiel „Fluch der Karibik 3“ gesehen. Am Freitag stand ein Männerabend auf dem Programm. Dabei sind wir 7 Kerle (ganz zivilisiert) durch einige Bars und Clubs in Bloemfontein gezogen. Samstagabend war Abschiedsparty von Jade und Guy. Die beiden gehen nun nach ihrem Praktikum in Bloemfontein zurück nach Belgien. Am Sonntag haben wir eine (letzte Woche) begonnene Tradition fortgesetzt: Maren und Christian kommen zu uns zum deutschen Essen. Anna hat Semmelknödel und Apfelrotkohl (nein nicht den aus der Dose) gemacht, und Maren hat den Braten mitgebracht.
Während des Kochens hatte ich einen Lachanfall. Ich höre auf einmal eine vertraute Melodie aus den Radioboxen schallen. Heidi! Ich dachte erst es wäre eine CD von Anna passend zu unseren Semmelknödel. Doch es war Radio O FM. Und das lustige dabei, das Heidilied war auch noch in Afrikaans. Der Jodelpart war einfach großartig. Das hat man sogar verstanden, wenn man kein Afrikaans kann und es war richtig gut. Jeder Schweizer würde neidisch werden. Passt nur irgendwie nicht nach Afrika. Danach (auch schon fast Tradition) sind wir mit Nadya und Neal zu den „7 dams“ spaziert. Abends war ich dann erneut mit Anna in der Fountainhead-Church. Wir kennen da inzwischen eine Menge Leute. Im Anschluss waren Jaku (vom Hauskreis) und Pieter (der Leiter des Hauskreises, der heute Abend auch gepredigt hat) bei uns. Sie haben dann die Reste unseres Bratens vom Mittag gegessen und sichtlich genossen. In der Kirche war heute übrigens auch wieder ein Kerl namens Francois. Wir haben schon öfter mit ihm gesprochen und er ist wirklich lustig. Und mehrere Leute sagen, er würde perfekt wie mein Zwillingsbruder aussehen. Frisur, Brille – passt einfach alles. Nächste Woche wollen wir dann mal ein Bild machen. Ich muss gestehen, als ich ihn das erste Mal gesehen habe, war ich auch erschrocken. Das ist echt lustig, denn in Mittweida bei Radio 99drei gab es ja den Axel, der mir auch (zumindest zu Beginn, als wir die gleiche Frisur hatten) total ähnlich sah. So ähnlich, dass Ronny immer gefragt hat: „Bist du jetzt Alex oder Axel?“