Sonntag, 25. November 2007

Der Kranich fliegt nach Indien




Seit über einer Woche bin ich nun dabei meine Diplomarbeit zum Thema Luftfracht und Kommunikation in Indien zu schreiben. Das passiert wie die meisten von euch ja wissen bei der Lufthansa Cargo AG in Frankfurt. Also fahre ich jeden Tag von meinem Zimmerchen in Frankfurt raus an den Fluhafen. Am Tor 25 ist dann die Cargo City Nord mit den Büros der LCAG.
Weil ich mich nun erstmal um meine Arbeit kümmern will, wird der Grubenhund erstmal etwas fauler. Allerdings fällt er nicht ganz in Winterschlaf. Sobald es was wichtiges Neues gibt, werdet ihr alle informiert.

Mittwoch, 14. November 2007

Von Löwen und Lämmern

Ich bin seit gestern aus Philadelphia zurück und habe meine neue Bleibe in Frankfurt bezogen. Direkt im Zentrum mit Blick auf Dom, Paulskirche und Skyline.
Am ersten Abend fragte mein Mitbewohner, ob ich nicht mit ihm und einigen Freunden ins Kino wöllte. Sie wollten "Von Löwen und Lämmern" sehen. Natürlich bin ich mit. Zum einen um etwas Anschluss zu finden, aber auch, weil mich der Film sehr interessiert. In Washington ist es der Kino-Aufseher des Jahres. Alle Welt spricht in den Staaten über den Film.

Er spielt in Washington. Schon lustig nun im Kino all die Orte zu sehen, wo ich letzte Woche noch war: White House, Capitol, Lincoln Memorial, Arlington Nationalfriedhof.

Der Film ist ausgesprochen kritisch, was für Hollywoodfilme ungewöhnlich ist. Es geht um den 11. September, die Schuld der Medien, das Versagen der Regierung und Irak, Iran und Afghanistan. Sehr zu empfehlen:


Montag, 12. November 2007

Eine klingende Überraschung

Wenn es früh dunkel wird in der Großstadt und dazu noch novemberlich kalt, dann geht man Shoppen. Dazu bietet sich MACY´s an. Das ist eine amerikanische Kette von Nobelkaufhäusern. Das Macy´s in New York ist das größte Kaufhaus der Welt.
Auch in Washington und Philly gibt es eins. Also hinein. Zuerst kommt man in die Männerabteilung, geht an Unterwäsche vorbei und kommt dann in eine sehr edle Halle, wo Schmuck verkauft wird. Über 7 Etagen erstreckt sich die Halle. Also ich dann meinen Blick auf der anderen Seite nach oben schweifen ließ, dachte ich, ich sehe schlecht. Das sah aus wie eine rießige Orgel. Ich meine das Kaufhaus ist groß, aber eine Orgel wird es doch wohl hier nicht geben, oder?

In der Tat, es ist eine Orgel. Ich habe Plakate gesehen, darauf stand, dass zweimal täglich (außer Sonntags - so ein Mist), ein Konzert stattfindet. Außerdem stand auf dem Plakat, dass es die größte Orgel der Welt sei. Das bezweifle ich, war ich mir doch sicher, dass die größte Orgel der Welt in Passau im Dom steht.

Als ich weiter durch die verschiedenen Abteilungen zog, und der Laden kurz vor Schließen war, erklangen auf einmal kräftige Akkorde. Ein Organist hat geübt. Da macht das Shoppen doppelt so viel Spaß.

Wieder zu Hause angekommen, habe ich recherchiert. In der Tat ist es im Macy´s in Philadelphia die größte spielbare Orgel der Welt. Gigantische 28.000 Pfeifen (zum Vergleich: die Orgel der National Cathedral in Washington [die 6. größte Kirche der Welt] hat "nur" 10.000 Pfeifen). Die Register verteilen sich auf 6 Manuale.

Passau hingegen ist auch gigantisch, ist aber wegen Philadelphia "nur" die größte Kirchenorgel der Welt.
Also wieder was gelernt. Die Amerikanier verblüffen immer wieder!



Die Stadt der Freiheit

Philadelphia ist Millionenstadt und modernes Dienstleistungszentrum mit Wolkenkratzern, aber auch historisches Zentrum der USA.
Zuerst bin ich zur Liberyhall gegangen. Das Gebäude mit kleinem Türmchen ist zwischen all den Hochhäusern kaum noch auszumachen.
Daneben hat man ein neues Gebäude errichtet, wo nun die Libertybell ausgestellt wird. Auch in dem Museum wird eindrucksvoll gezeigt, wie und warum die Amerikanier diese Glocke (die kaputt ist und seit 1846 nicht mehr geläutet wird) verehren. Dass das ein wichtiger Ort ist, merkt man schon, am Eingang. Auch hier muss man wieder einen Securitycheck durchmachen.
Weiter die IndependenceMall entlang kommt man zu dem VerfassungsZentrum. Das erinnert daran, wie die amerikanische Verfassung hier in Philadelphia entstandt (wie auch die Unabhängigkeitserklärung). Alles ausgesprochen interessant.

Danach bin weiter Downtown ins "moderne" Philly und habe mich da etwas umgesehen. Am späteren Nachmittag habe ich das Philadelphia Museum of Art besucht, bevor ich noch bissl shoppen war.





Sonntag, 11. November 2007

Philly!!!

Da am Montag mein Flieger von Philadelphia nach Frankfurt zurückgeht, bin ich heute schon mit dem Zug in die Stadt gefahren. Das heißt ich habe Washington hinter mir gelassen und werde nun Philadelphia erkunden. Einige Fakten zu Philly:

Philadelphia ist eine Stadt im US-Bundesstaat Pennsylvania in den Vereinigten Staaten von Amerika. Mit einer Einwohnerzahl von 1.448.394 (2006) ist sie die sechstgrößte Stadt der Vereinigten Staaten und die größte des Bundesstaates Pennsylvania. An der Ostküste ist Philadelphia nach New York City die zweitgrößte Stadt.

Philadelphia war nach New York (1788-1790) die zweite Hauptstadt der Vereinigten Staaten von Amerika (1790-1802), bis zur Fertigstellung der neuen Hauptstadt Washington, D.C..

In Philadelphia wurde am 4. Juli 1776 die Unabhängigkeitserklärung beschlossen und verkündet, wie auch die Verfassung am 17. Juli 1787. Bis ins frühe 19. Jahrhundert war Philadelphia auch die größte Stadt der USA und zeitweise die größte englischsprachige Stadt westlich von London.

Die berühmte Freiheitsglocke, Liberty Bell, die zuvor als Symbol der Unabhängigkeitskriege durch das Land gereist war, befindet sich seit 1915 wieder in der Stadt und hängt seit 2003 in einem eigens zu diesem Zweck geschaffenen Ausstellungsgebäude; zusammen mit der Independence Hall, in der sie einst hing, beherbergt Philadelphia damit zwei der wichtigsten symbolischen Stätten der Vereinigten Staaten von Amerika.

Die Libertyhall ist auch auf der Rückseite des 100 Dollar-Scheines zu sehen. Alle anderen Gebäude auf den Noten sind sonst in Washington.
5 Dollar: Lincoln-Memorial
10 Dollar: US-Notenbank
20 Dollar: White House
50 Dollar: Capitol

Samstag, 10. November 2007

Abschied vom German Information Center

Auch wenn ich bis Freitag gearbeitet habe: Bereits am Donnerstag fand mein "offizieller " Abschied im German Information Center der Botschaft statt. Dazu hatte ich die Abteilung und alle anderen Referendare und Hospitanten zu Sekt, OSaft und Gebäck eingeladen.

Der Abteilungsleiter hat dann sehr nette Worte gefunden und mir ein Geschenk überreicht. Ein Buch zu PR in Amerika. Das haben alle signiert. Und dann habe ich - weil es in DTL ja nun kalt sein soll - eine Thermotasse bekommen. Auch darauf haben alle der Abteilung nette Nachrichten hinterlassen. Hat mich sehr gefreut.

Danach hat mich der Chef zu einem edlen Essen in ein französisches Restaurant eingeladen.

Nach Dienstschluss dann bin ich mit anderen Praktikanten ins Deutsche Historische Institut. Ja das gibt es auch hier und residiert sehr feudal in einem schönen Gebäude. Da war ein Vortrag zu der Entstehung der RAF. In den Reihen saßen lauter Alt-68er. Aber alle mit Anzug!
Dazu hab es ein sehr leckeres Buffet, sponsert by German Steuerzahler. Ob da Aufwand und Nutzen im Verhältnis stehen, ist zu Hinterfragen. Noch dazu wenn der Referent extra für nur einen Abend aus Kopenhagen eingeflogen wird und dann vor 35 Leuten spricht. Schön wars allemal!

Danach sind wir Praktikanten noch ins Frontpage - unsere "Stammkneipe". Das ist DIE Kneipe für young professionals und Praktikanten von Botschaften, Insitutionen und internationalen Organisationen. Es ist nach "Dienstschluss" immer so was von gerammelt voll. Grund: 2 Dollar pro Bier. Das muss man sonst hier erstmal suchen!

Freitag war dann wirklich mein letzter Tag. Ich wurde zum Mittag von meinem direkten Vorgesetzten, dem stell. Abteilungleiter, eingeladen und habe mich dann nochmal von allen verabschiedet. Ich glaube, die hätten mich gern noch länger da behalten.

Nachts im District of Columbia

Meine letzte Woche in Washington. Es ist sehr herbstlich und richtig kalt geworden. Trotzdem bin ich am Mittwoch noch einmal an die Mall gefahren, um ein paar Bilder des nächtlichen DC zu schießen:

Ums Washington Monument wehen 50 Fahnen. Eine für jeden Staat.

Blick zum Capitol

In der Ferne das Lincoln Memorial

Das nächtliche "White House"

Dienstag, 6. November 2007

So ein netter Kriegsminister

Es ist Montag abend. Ein langer anstrengender Tag liegt hinter mir. Da freut man sich auf den Weg nach Hause. Doch dann die Nachricht aus der Politikabteilung. "Heute Abend Empfang in der Botschaft von Mazedonien. Los geh mit!" Also bin ich mit. Hatte zwar keine Lust. Mazedonien ist jetzt nicht die spannendste Vertretung und überhaupt.
Noch dazu weil auf der Einladung stand: "Business or military uniform".
Uniformen gab es dann genug. Es war ein Empfang zu Ehren des mazedonischen Verteidigungsministers der gerade in den Staaten ist. (Er hat dann auch eine Ansprache gehalten)

Es gab lecker Buffet, Wodka und Wein. Als ich ein neues Glas Rotwein besorgen wollte, war ich mir nicht sicher, ob ich richtig sah: Ein bekanntes Gesicht. Weil ich mir aber nicht so sicher war, weil es eigentlich nicht sein konnte, habe ich erstmal die anderen 2 Hospitanten gefragt. Kein Zweifel. Das muss er sein. Donald Rumsfeld, der ehemalige Verteidigungsminister.

Eine Autorität - keine Frage. Stets sehr nett und ausgesprochen freundlich. So ein richtiger lieber Opa-Typ. Aber eben auch der Minister, der den Irakkrieg geplant hat.

Ich habe mich dann mit ihm unterhalten. Er hat von seinen Verwandten in Bremen erzählt. Small Talk eben! Hier ein Schnappschuss: Im wahrsten Sinne des Wortes!


Also hat es sich noch richtig gelohnt. Neben hervoragendem Balkan-Essen hat man so noch einen der bekanntesten Ex-Politiker der Welt getroffen.

Lets celebrate Europe!

Vergangenen Freitag hat die Georgetown University einen Europatag veranstaltet. Die Georgetown - Uni ist die Elite Uni in den Staaten für Jura aber auch Internationale Beziehungen und Diplomatie. Schon der Campus ist beeindruckend (das hier der Horrorklassiker "Der Exorzist" gedreht wurde, habe ich sicher schon erwähnt).

Auf jedenfall gibt es da auch einen "Europeanclub" - einen Kreis sehr engagierter Studenten mit Europaaffinität.

Die "Celebrate Europe"- Veranstaltung begann dann am Vormittag mit einer Podiumsdiskussion. Highlight hier: der rhetorisch hervorragende Mr. Bruton. Er war Premier in Irland und ist nun Botschafter der Europäischen Kommission in Washington.
Ich habe ihn schon mehrfach erlebt und er spricht sehr eindrucksvoll. So ein bisschen eine Art Joschka Fischer, nur in nett!

Danach fand dann ein Mittagessen statt. Bei dem Stehempfang haben Botschaftsoffizielle mit Studenten diskutiert und Visitenkarten ausgestauscht.

Im Anschluss daran gab es einen "Europäischen Markt". Da es nun schon spät am Freitag nachmittag war (und damit nach Dienstschluss), war das nun auch das Baby des Praktikanten. Aber es hat mir viel Spaß gemacht. Jede Botschaft hatte einen Stand (meist von anderen Praktikanten betreut). Neben uns waren die Finnen. Gegenüber die Ungarn. Wir waren eine richtige kleine EuropaPraktikantenFamilie.

Viele Studenten kamen an "meinen" deutschen Tisch und wollten Infomaterial über ein Auslandssemester in Deutschland oder einfach nur einen "German-American-Friendship-Pin". Auf jedenfall ein sehr netter Nachmittag, bei dem man auch das ein oder andere interessante Gespräch führen konnte. So habe ich mich beispielsweise recht lang mit dem ehemaligen polnischen Präsidenten unterhalten, der Ehrengast des Tages war. Thema hierbei: der Wiederaufbau Dresdens!

Donnerstag, 1. November 2007

Leesburg and Arlington

Leute wie die Zeit vergeht! Schon wieder ein Wochenende vergangen. Am Samstag haben sich 5 Praktikanten zusammen am Ronald Reagan Airport ein Auto gemietet. Die letzten 3 Tage hat es hier zum ersten mal seit Wochen geregnet. Und nun aber gleich 3 Tage in Strömen. Deshalb dachten wir Praktikanten, man kann ein Auto mieten und einen Shopping Tag bei schlechtem Wetter einlegen. Aufgrund des Dresscodes in der Botschaft waren vor allem Hemden und Krawatten bei den Jungs und Kostüme bei den Mädelns gefragt. Wir sind dann nach Virginia rausgefahren. Genauer gesagt nach Lessburg. Da ist ein riesiges Shopping Outlet Center. Des heißt: Markenklamotten Fabrikverkauf. Am Ende war es so, dass wir uns aller 2 Stunden getroffen haben und festgestellt haben, dass man noch mehr Zeit braucht. Ich habe es in 6 Stunden nur in circa die Hälfte der Läden geschafft. Auf der Rückfahrt war der Kofferraum gerammelt voll.
Outlets sind eine feine Erfindung und bei den Amis voll beliebt, weil man eben richtig tolle Sachen für sehr günstig bekommt.

Am Samstag abend sind wir dann mit dem Leihwagen gleich in die Altstadt von Alexandria gefahren. Das ist nicht weit weg von Washington am PotomacRiver. Hier gibt es ganz kleine süße Häuser und einen kleinen Hafen. Also die Idylle pur. Hier wohnen auch viele "fürnehm Leutchen", die in Washington arbeiten.

Den Sonntag bin ich dann (wieder bei strahlendem Sonnenschein und warmen Temperaturen) nach Arlington gefahren. Das ist der wohl bekannteste Friedhof der USA. Das ist ein Militärfriedhof auf der anderen Flussseite von Washington. Auf dem grünen Hügel stehen in Reih und Glied unzählige weiße Marmorgrabsteine.
Hier feiern die USA ihre Helden und sich selbst - mit Blick auf die Sehenswürdigkeiten von Washington und gleich neben dem Pentagon. Auf diesem Friedhof, der auch Kulisse für dutzende Filme war, ist auch J.F. Kennedy beigesetzt.


Halloweeeeeeeen



Schon als ich hier angekommen bin - Ende September - waren vereinzelt "geschmückte Häuser" zu sehen. In den letzten Wochen hat sich das extrem gesteigert. Häuser wurden mit riesen Spinnen verziert, Hecken mit Watte als Spinnwebe dekoriert und natürlich Kürbisse geschnitzt. Überall konnte man Kürbisse kaufen. Auf dem Feld beim Bauern oder in Supermärkten. Fast jedes Haus hat einen Kürbis vor der Tür. Dabei ist besonders kreativität und handwerkliches Talent gefragt. Es sieht einfach cool aus.

Ich bin richtig zum Halloweenfan geworden. Leute schreiben an den Tagen vor Halloween Karten an ihre Nichten oder Neffen. Das gehört sich so. Dabei sollte der Umschlag möglichst schwarz oder organge sein. Das sind nämlich DIE Farben von Halloween.

Am Samstag vor Halloween sind dann überall Parties. Dabei ziehen sich die Leute nicht nur als Geist oder Gespenst an. Es ist einfach wie bei uns zu Fasching. Wir waren am Freitag bei einer Halloween-Party in der kanadischen Botschaft eingeladen. Und es war lustig! Die Frauen hatten alle bunte Perücken auf und es gab Muffins und Co.

Auch einige Kirchen veranstalten Halloweenevents und verkaufen zuvor Kürbisse! Der Erlös kommt dann Armen zu gute. Also sollten auch wir als Kirche in Deutschland aufhören uns aufzuregen, wenn Rewe am Reformationstag einige Kürbisse rumstehen hat.

An dem eigentlichen Halloween ziehen dann Kinder mit Kostümen von Haus zu Haus und erbetteln Süßes. Die Erwachsenen ziehen Abends verkleidet durch die Kneipen. Das haben auch wir Botschaftspraktikanten in Georgetown gemacht.

Zusammenfassend kann man also sagen, Halloween hat christlichen Ursprung (wie der Karneval im kath. Rheinland) und ist ein frohes Fest für die Ganze Familie. Also so schlecht kann es ja nicht sein, oder??

Hier ein paar Hintergrundinfos:

Das Wort „Halloween“, in älterer Schreibweise „Hallowe'en“, ist eine Kontraktion des Wortes „All Hallows’ Even“ (Allerheiligenabend). Wie auch bei Heiligabend ist nach heutigem Verständnis der Abend vor dem Festtag gemeint. In früheren Zeiten galt jedoch der Abend als Beginn des Tages, so dass tatsächlich ursprünglich der Abend des Allerheiligentags gemeint war. Das Allerheiligenfest, das sich von Rom aus verbreitete, wurde ursprünglich am 13. Mai gefeiert, das Datum wurde von Papst Gregor III. und endgültig von Gregor IV. auf den 1. November verlegt.

Halloween wurde ursprünglich nur in katholisch gebliebenen Gebieten der britischen Inseln gefeiert, vor allem in Irland. Von dort kam es mit den vielen irischen Auswanderern im 19. Jahrhundert in die Vereinigten Staaten und gehörte dort zum Brauchtum dieser Volksgruppe. Aufgrund seiner Attraktivität wurde es bald von den Kindern anderer Einwanderer übernommen und entwickelte sich zu einem wichtigen Volksfest in den Vereinigten Staaten und Kanada.

Freitag, 26. Oktober 2007

Gedanken über Afrika aus Amerika

Es ist noch kein halbes Jahr her und ich war in Afrika. Da bietet sich ein Vergleich an, aber man kann Washington nicht mit Afrika vergleichen. Dennoch will ich kurz ein paar Gedanken niederschreiben.

1. WAS REPRÄSENTIERT EINE BOTSCHAFT

Jeden Tag laufe ich im Zentrum auf der New Hampshire Avenue an den Botschaften von Botswana, Uganda und Swaziland vorbei. Schicke Häuser, fallen aber in der prominenten Nachbarschaft kaum auf. Da stellt sich doch aber die Frage, ob denn so eine Botschaft etwas darstellen muss, was es eigentlich gar nicht gibt. Zum Beispiel die Botschaft von Swaziland. Die ist echt schick, so ein Haus gibt es sicherlich in ganz Swaziland nicht! Mir ist ja klar, dass die hier kein Strohhaus bauen, aber so einen Prunkpalast kann sich doch das Land gar nicht leisten!

2. RUGBY RULES

Im Juni war ich in Bloemfontein beim Rugby, dem Nationalsport in Südafrika schlecht hin. Die Springboks haben damals gegen Weltmeister England gewonnen. Die ganze Stadt hat gefeiert. Jetzt ist genau dies am vergangenen Samstag wieder passiert und ein ganzes Land hat den neuen Weltmeister Südafrika gefeiert. Rugby ist dabei in Südafrika mehr als Sport. Es ist Politik! Die Sportart der Weißen in einem schwarzen Land. Gefreut haben sich trotzdem alle und vielleicht bringt es ja wieder so einen Aufschwung wie 1995, als Südafrika das letzte Mal Weltmeister war.

3. SIMBABWE

Die Situtation in Simbabwe habe ich als schlimm empfunden. Dort habe ich viele Klamotten verschenkt, dort sind Geldscheine nur max. ein Jahr gültig, dort hungern die Menschen, da herrscht Diktatur. Eben hat die DPA folgendes gemeldet:

Opposition: Krise in Simbabwe so schlimm wie nie

Harare (dpa) - Die wirtschaftliche Krise im ostafrikanischen Simbabwe ist
nach Angaben der Opposition so schlimm wie nie. "Brot ist mittlerweile
genauso rar wie Gold", sagte der Sprecher der Bewegung für Demokratischen
Wandel (MDC), Nelson Chamisa. Unterdessen erklärte eine
Verbraucherorganisation, die Lebenshaltungskosten seien innerhalb eines
Monats um 30 Prozent gestiegen. Das Grundnahrungsmittel Maismehl sei sogar
über 200 Prozent teurer geworden. Mit einer jährlichen Inflationsrate von
mehr als 7200 Prozent hält Simbabwe den Weltrekord.

Insgesamt habe der Mangel an Lebensmitteln noch drastisch zugenommen, seit
Präsident Robert Mugabes im Juli festgelegt habe, dass Lebensmittelpreise
um 50 Prozent gesenkt werden müssten. Seither seien die Geschäfte leer,
und die meisten Nahrungsmittel seien nur noch auf dem Schwarzmarkt
erhältlich. Viele der hungernden Menschen überlebten fast nur noch mit
Gemüse. Die Regierung kümmere das Leid der Bevölkerung nicht, sagte
Chamisa.


Da fragt man sich wie verrückt doch diese Welt ist! Dort Hungern die Menschen und hier in Washington diskutieren die Herren bei der Weltbanktagung in den besten Hotels der Welt bei Hummer und Co. über Maßnahmen der Entwicklungshilfe.

Dienstag, 23. Oktober 2007

Kinotipp: Rendition

Nachdem sich das Choas in Georgetown wieder beruhigt hat, kann man hier auch wieder ins Kino gehen. Wir haben Rendition (der deutsche Titel wird wohl "Machtlos" sein) gesehen. Und der Film ist unbedingt zu empfehlen. Also wenn der dann in Deutschland herauskommt: Unbedingt sehen!!!
Der Film spielt zum Teil in Washington, Kapstadt und dem Nahen Osten. Es geht um einen Typen aus Chicago, der von den Amerikanern verschleppt und gefoltert wird, weil man ihm Verbindungen zu einer Terroreinheit unterstellt. Seine Frau sucht in verzweifelt und dringt bis zu den Spitzenpolitikern des Capitols vor. Ein sehr „amerikanischer Film“, trotzdem aber sehr kritisch und szenisch super umgesetzt.

Politikeraufmarsch

In Washington ist immer viel los. Aber grad eben ganz besonders viel! Die Innenstadt ist gesperrt, weil grad die gemeinsame Jahrestagung von Weltbank und Internationalem Währungsfond stattfindet. Und das schicke Georgetown ist Schauplatz unzähliger Demonstrationen. Weil in der Innenstadt nicht gestreikt werden darf, sind die Globalisierungsgegner hierher ausgewichen. Georgetown ist der edle Wohn- und Einkaufsbezirk von Washington. Alles sehr alt und sehr schick. Die Leute demonstrieren hier, weil in Georgetown viele der Spitzenpolitiker wohnen (z.B. die ehemalige US-Außenministerin). Die ganzen schicken Designerläden haben ihre Schaufenster mit Platten zugemacht.
Wegen der Sperrungen im Zentrum und in Georgetown (dem zweiten Zentrum der Stadt und unweit der Deutschen Botschaft) gab es ein einziges Verkehrschoas. Die Busse, die eh nie pünktlich sind, fuhren gleich gar nicht mehr.
Wegen der Jahrestagung war auch der deutsche Finanzminister und die Entwicklungshilfeministerin in der Botschaft.
Ansonsten ist vielleicht noch zu berichten, dass neulich morgens der Präsident der USA an mir vorbeigerauscht ist.
An einer Kreuzung: Auf einmal Blaulicht und Sirenen. Mindestens 20 Motorräder, dann 7 Polizeiautos, dann 4 gepanzerte, schwarze Limousinen (in einer davon saß Bush), dann noch 2 Polizeiwagen und noch 4 Motorräder. Nach 10 Sekunden war das Spektaktel vorbei und der normale Verkehr konnte weitergehen.

In Washington steht kein Hofbräuhaus.....

aber Oktoberfest wird trotzdem gefeiert. Und zwar vergangenen Freitag! Es war eine black-tie Veranstaltung und über 200 Gäste haben sich bei Bratwurst, Alpenlandtänzern und Blaskapelle amüsiert. Aus Bändern und Luftballons wurde unter der Saaldecke des Auditoriums ein weiß-blauer Himmel gezaubert. Selbstverständlich gab es Unmengen an „German Oktoberfestbier“ und bayerische Creme als Desert. Die Amerikaner gehen da voll drauf ab. Echt der Wahnsinn. Selbst im Supermarkt hier sind grad „German Weeks“ und es gibt Oktoberfestwurst und Bier. Die denken echt, ganz Deutschland rennt in Lederhosen rum.
Auf jedenfall war die Veranstaltung, die von unserer Abteilung organisiert wurde, ein voller Erfolg. Und es waren richtig interessante Gäste aus dem Pentagon, den State Departments oder anderen Institutionen da. Besonders spannend fand ich auch ein Gespräch mit einem Journalisten aus dem Washington-Büro der BBC.

Alles streng geheim!

Hier in der Botschaft gibt es auch Vertreter des Bundesnachrichtendienstes. Die gehören offiziell nicht zum Auswärtigen Amt sondern zum BND, sitzen aber hier im Gebäude. Aufgabe dieser Abteilung ist es mit FBI, CIA etc. zusammenzuarbeiten. Natürlich alles streng geheim. Für uns war das natürlich super spannend und ausgesprochen unterhaltsam. Aber eh ich zuviel schreibe, schweige ich lieber.

Dienstag, 16. Oktober 2007

Schon wieder eine Woche um






Die zweite Praktikumswoche war super schnell vorbei. Montag wurde gearbeitet, trotz dass in den USA Feiertag war (Columbus Day). Ansonsten gab es immer viel zu tun. Die Arbeit stapelt sich. Hin und wieder gibt es ein nettes Geschäftsessen, wie z.B. mit Vertretern der Schweizer und Österreichischen Botschaft.
Freitag stand ein Betriebsauflug der Botschaft auf dem Programm. Es gab Frühstück im Park und eine Schnitzeljagd führte die unterschiedlichen Gruppen durch einige Museen an der National Mall. Danach wurde wieder im Park gegrillt. Zwischen Mall und Park wurden wir mit den typisch-amerikanischen gelben Schulbussen transportiert. An dem Ausflug hat auch seine Exzellenz Botschafter Klaus Scharioth teilgenommen.

Freitag abend war ich mit einigen andern hier im Kino in Georgetown und danach was trinken. Am Samstag haben wir mit der WG einen Ausflug nach Virginia gemacht zu den Great Falls. Der Potomac River, der auch durch Washington fließ, gleitet da langsam über einige Kaskaden hinab. Da das Wetter zwar inzwischen sehr kühl, aber dennoch sehr schön ist, war das ein Super Ausflug.

Am Sonntag habe ich dann die Seite östlich vom Capitol erkunden. Hier befinden sich unter anderem die Congressbibliothek, die größte Parlamentsbibo der Welt, und der Supreme Court, das höchste amerikanische Gericht.
Danach bin ich ins Museum: Kunst stand auf dem Programm. Das National Museum of Art hat 2 große Gebäude. In einem modernen Neubau gibt es moderne Kunst. Matisse, Pollock, Picasso etc. In dem klassizistischen Bau gibt es alles von Leonardo daVinci, über Rembrandt bis Monet. Unglaublich viele bekannte Bilder, die man von Kalendern oder dem Kunstunterricht kennt, hängen hier. Würde mich mal interessieren, wie die ganze europäische Kunst hier rüber kommt. Auf einmal dachte ich, die Burg auf dem Bild sieht aber aus wie die Festung Königstein. Und siehe da, als ich auf das Schild sah: Canaletto mit „The Fortress of Königstein“. Der war ja auch lange in Dresden unterwegs. Auf jeden Fall ist nun die Sächsische Schweiz im amerikanischen Nationalmuseum für Kunst vertreten.
Auf meinem Weg zurück nach Hause, bin ich noch auf den Turm des alten Postgebäudes, denn das kostet ausnahmsweise mal nichts. Der Turm liegt an der Pennsylvania Avenue direkt zwischen Weißem Haus und Capitol und man sieht gut über die National Mall und das FBI-Hauptgebäude von oben.
Gerade zu Hause angekommen, wollte meine WG zum CDs kaufen nach Balitmore in Maryland fahren. Das war dann zwar schon abends um 7 und Baltimore ist einige Meilen weg, aber ich bin trotzdem mit. Und so sind sind wir eine Stunde über einen 10 – spurigen Highway nach Baltimore gefahren, haben billige CDs gekauft und haben dann am Hafen noch was gegessen. Danach ging es wieder zurück. Ami´s denken da eben in größeren Entfernungen. Außerdem ist hier der Sprit superbillig.
Alles in allem zwar kein erholsames Wochenende, aber ein sehr schönes!

Die sind ja so süß und überall!

Washington hat viel grün, viele Parks, wunderschöne Alleen etc: Ein Paradies für Eichhörnchen. Doch die scheinen sich in DC so wohl zu fühlen, dass sie sich rasant vermehren und inzwischen eine Plage sind. Eichhörnchen sind überall. Man sieht sie in der Botschaft, auf Fußwegen, in U-Bahnstationen etc. Dabei gehen die richtig auf Mann. Hier ein Bild von einem Eichhörnchen, das mir extrem nahe gekommen ist. Ich finde, es gibt schlimmere Plagen.

Another Weekend in DC

An meinem ersten Wochenende nach der Arbeit in der Embassy ging es Freitagabend erstmal ins Nachtleben der Hauptstadt. Da haben wir dann ein paar Bars erkundet. Nach dem ausschlafen gemeinsamen Brunchen am Samstag morgen habe ich dann meine Washington-Besichtigungstour fortgesetzt. Mit dem Bus bin ich zur National-Mall gefahren. Und habe mir als erstes das amerikanische Nationalarchiv angesehen. Da kann man in einer Rotunda die wohl wichtigsten Dokumente der Vereinigten Staaten sehen. Die Verfassung, die Bill of Rights und die Unabhängigkeitserklärung von 1776. Logisch, dass auch hier der Security-check besonders intensiv ist und lange dauert. Und dann steht man ewig an, um diese vergilbten Blätter zu sehen, wo man eh nichts erkennen kann. Die Dokumente sind hinter Panzerglas gelagert und werden nachts automatisch in einen bombensicheren Tresor gefahren.

Danach bin ich nach Pentagon-City gedüst. Das ist eine gigantische Shopping-Meile neben dem Pentagon. Hier gibt es alle möglichen (überteuerten Läden). Ich musste mir aber 2 Hemden kaufen, da das in der Embassy echt mega schick zugeht.

Am Sonntagnachmittag habe ich die National Cathedral besucht. Das wollte ich eh irgendwann, aber ich habe erfahren dass an diesem Sonntag ein außergewöhnliches Orgelkonzert sein soll. Also bin ich rechtzeitig hingefahren, um erst in Ruhe die 6. größte Kirche der Welt zu sehen. Diese Kathedrale liegt etwas außerhalb des eigentichen Zentrums und ist erst vor 17 Jahren fertig geworden. 1907 hat man mit dem Bau begonnen – im Stil der Hochgotik. Deshalb sieht die Kirche aus wie eine alte mittelalterliche Kathedrale, aber eben noch ganz neu. Kein Stein ist ausgebrochen oder dreckig. Außerdem ist es eine Hightec-Church. Alles verkabelt! An den Säulen sind Flachbildschirme, dass jeder gut sehen kann.
Nachdem ich nun Äußeres und Inneres der Kirche mir angesehen habe, habe ich mir einen guten Platz im Hohen Chor gesucht, weil da die Orgel ist.

Die Veranstaltung hieß PipeSpectacular (Pfeifenspektakel). 6 verschiedene Organisten haben das 10000 Pfeifeninstrument gefordert. Zu einem Stück gab es auch Bläserquartett und Pauken. Es war das beste Orgelkonzert was ich jeweils gesehen habe. Besonders spannend war es auch, weil auch an der Orgel verschiedene Kamera waren, die auf die Bildschirme übertragen haben. So konnte man wahlweise die Füße, den Kopf, oder die Hände des Organisten sehen. Mal was anderes!

Samstag, 6. Oktober 2007

Eine Woche German Embassy


Was soll man nach einer Woche Deutscher Botschaft sagen? Also am Montag ging es mit den ganzen organisatorischen Sachen los. Datenschutzerklärung, Verschwiegenheit (deshalb werde ich hier nicht zu viel verraten), Ausweis drucken, Internetpasswort klären und so weiter. Mit mir haben noch 5 weitere neue Praktikanten angefangen. Jeder in einer anderen Abteilung. Ich bin in GIC German Information Center. Die Aufgabe dieser Abteilung besteht darin, durch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Deutschlandbild in den USA zu formen.
Dienstag habe ich mich dann in die einzelnen Aufgabengebiete, die ich nun bearbeiten soll, eingearbeitet. Am Mittwoch war Tag der deutschen Einheit und somit Feiertag. (Dafür müssen wir am Montag wenn ich den USA Feiertag ist arbeiten). Am Abend gab es einen Empfang im der Residenz des Botschafters und im Garten. Motto waren die Ostdeutschen Bundesländer. Deshalb war Minister Tiefensee da. Über 2500 Gäste waren im Botschaftsgelände, darunter zahlreiche VIPs. Wir Praktikanten haben dafür die Einlasskontrolle gemacht. Man kann es kurz sagen: Das who ist who der deutsch-amerikanischen Beziehungen. Es gab Essen vom Feinsten, ein Dessertbuffet, Unmengen Alkohol und tolle Geschenke für die Gäste. Zu späterer Stunde wurde ein Feuerwerk vom Dach der Residenz abgeschossen und das eingeflogene Bundeswehr-Musikcorps hat dazu Händels Feuerwerksmusik gespielt. Der üppige Blumenschmuck war ganz in schwarz-rot-gold gehalten.
Donnerstag morgen hieß es trotzdem früh raus, denn die alten und neuen Praktikanten hatten einen besonderen Termin. Das weiße Haus stand auf dem Programm. Zwar dürfen an einigen Tagen Besuchergruppen hinein, aber eigentlich wartet man ewig auf einen Termin. Dank Botschaft ging das schneller. Zuvor hat man uns schon gesagt, dass man nichts!!! Mit hinein nehmen darf und das es auch keine Schließfächer gibt. Fotos streng verboten (schade eigentlich, wo wir doch eh einmal so schick angezogen waren).
Es kommt einem alles so bekannt vor, weil man es vom Fernsehen so gut kennt. Wir haben im Grunde genommen das Erdgeschoss gesehen. Im Obergeschoss wohnt der Präsident, da darf man nicht hin. Auch das Oval Office ist Tabu. Man hat uns gesagt, Bush wäre gerade da und würde auch seit einer halben Stunde im Oval Office sein. Gegen Mittag würde er wegfliegen.
Das Weiße Haus an sich, wirkt nicht wie ein Museum! Alles ist in bestem Zustand und die Läufer, über die die Besucher manchmal gehen dürfen sind auch schnell wieder weggeräumt. Die großen Blumengebinde in jedem Zimmer werden aller 3 Tage erneuert.
Nach unserem frühmorgentlichen Ausflug in die Zentrale der Macht sind wir zurück in die Botschaft gefahren und haben fleißig (und das meine ich ernst!) weitergearbeitet.

Die erste Woche kann man also wie folgt zusammenfassen: Früh braucht man länger im Bad, weil man immer richtig schick aussehen muss, den ganzen Tag im Anzug und Schlips umherlaufen, viel telefonieren und ganz viele Besprechungen mit Sponsoren, Eventmanagern, Politikern etc. Die Kollegen dabei sind alle ausgesprochen freundlich! Montag geht’s weiter!

First Weekend in DC

Nachdem ich nach meiner Rückkehr aus NY etwas weiter in die Stadt in Botschaftsnähe gezogen bin, habe ich am Samstag erstmal relaxed. Am Nachmittag war ich dann in der Umgebung hier einkaufen (Preisschock!) und habe ausgetestet, wie lange ich zur Botschaft brauche. Am Abend bin ich dann irgendwie auf eine Party geraten. Die WG hier hat mich mitgezogen, aber selbst die kanten den Gastgeber nicht. Schließlich war es so, wie in jedem schlechten amerikanischen Film. Das ganze (schicke Haus 4 Straßen vom Kapitol entfernt) Haus ist belagert, der Gastgeber ist besoffen, die Gäste trinken Cocktails und es sieht aus wie nach der Schlacht. Aber lustig war es alle mal!
Am Sonntag dann habe ich meine Stadtbesichtigung fortgesetzt. Diesmal bin ich vom Weißen Haus, am Washington Monument vorbei die Mall entlang. Da stehen dann noch Denkmäler zum Koreakrieg, Vietnamkrieg und zum Zweiten Weltkrieg. Ganz am Ende der Mall (auf der anderen Seite vom 2 km entfernten Kapitol) steht das Lincoln Memorial. Lincoln sitzt hier in Marmor verewigt und schaut auf die Stadt. Von da aus bin ich dann weiter zum Jefferson Memorial. Das ist im Stil des Klassizismus gebaut und sehr schon an einem See gelegen. Ich habe total die Entfernungen unterschätzt und war nach meiner Tour fix und fertig. Mann muss ja bedenken, dass es hier zur Zeit richtig warm ist. Indian summer!



Samstag, 29. September 2007

Goodbye New York






Nun war ich eine Woche in New York und es gäbe soviel zu schreiben, dass mein Papier hier nicht mehr genügen würde. Ich bin mit dem Zug gemütliche 4 Stunden gefahren. Alles war grau und es hat geregnet. Lang hat man nichts von New York gesehen. Kein Hochhaus -nichts. Dann ist der Zug irgendwann in einen Tunnel gefahren und nach 10 Minuten hieß es „New York - Penn Station – Alles aussteigen“. Der Bahnhof war also unterirdisch und ist direkt unter dem bekannten Madison Square Garden, der großen Veranstaltungshalle. Mit der U-Bahn bin ich dann zum Port Authority Bus Terminal. Eine kleine Stadt in der Stadt. Auf mehreren Ebenen fahren hier Busse ab oder kommen an. Am Gate 414 wurde ich dann von Scott aus der der WG, bei der ich eine Woche gewohnt habe. Die 3 jungen Leute wohnen in New Jersey auf der anderen Seite des Hudson River von Manhattan und nehmen gern Touristen auf. Über den Hospitality Club haben auch wir uns kennengelernt. Wir sind dann gemeinsam mit dem Bus nach New Jersey durch den Lincoln Tunnel, der NY und NJ miteinander verbindet. Von Jersey hat man dann auch zum ersten mal die Skyline von New York gesehen. Da es sehr bewölkt war, war gut zusehen, warum das Wolkenkratzer heißt. Das Empire State Building war in Wolken gehüllt, nur die Spitze hat oben wieder herausgeschaut.

Innerhalb von 20 Minuten war man von der WG am Times Square.
Da sind wir dann auch am Samstagabend erst einmal hin. Viele Menschen, bunt und hektisch! Von da aus sind wir etwas durch Midtown spaziert und haben die St. Patricks Church angesehen. Diese große Kathedrale sieht man kaum, weil sie von Wolkenkratzern umgeben ist. Danach sind wir noch in einige Bars gezogen. Dabei wurde das Wetter langsam besser
Sonntagmorgen dann strahlender Sonnenschein und richtig warm. Die WG, 2 Jungs und ein Mädchen, gehen oft ins International House of Pancakes. Das ist in Jersey direkt gegenüber vom „Ernst Reuter Altenheim“. Man kann sich nicht vorstellen, was da abgeht. Zuerst steht man Schlange, weil so ein Andrang ist. Und dann gibt es da alles, was man sich nur vorstellen kann. Und was die Amis da zum Frühstück essen! Es war übrigens das erste Mal seit Jahren, dass ich in einem Restaurant nicht aufgegessen habe. Es war einfach zu viel – aber lecker!
Am Nachmittag wollte die WG in den Central Park und ich bin da gleich mit. Da trifft sich dann ganz NY zum entspannen und Sport machen. Da es 31 Grad warm war, war es unglaublich voll. Der Park ist zwar riesig groß, aber es ist auch fast die einzige Möglichkeit einen heißen Sonntag in Manhattan zu verbringen. Leben in der Stadt eben. Am Abend sind wir einmal mit der Staten Island Ferry von der Südspitze Manhattans in den benachbarten Bezirk gefahren. Das ist wie eine nächtliche Hafenrundfahrt an der Freiheitsstatue vorbei. Und das Gute: Es kostet mal nichts. Sonst ist hier ja alles sehr teuer. Eine Busfahrt von New Jersey nach New York 6,50 Dollar Retour. Ein Bier 7 Dollar. Eine Stunde Parken 18 Dollar.
Montag bin ich dann allein durch Manhattan gezogen. Das heißt eigentlich bin ich erst nach Brooklyn gefahren und dann über die berühmte Brooklyn Bridge nach Manhattan rein gelaufen. Über das Finanzviertel mit Wall Street etc. ging es dann zur Trinity Church. Eine wunderschöne Kirche direkt am Broadway unweit der Wall Street. Da war gerade ein Konzert mit einem schwarzen Kirchenchor und das habe ich mir dann gleich mal angehört.
Am Nachmittag ging es mit der Fähre zur Liberty Island, wo die Freiheitsstatue steht. Ticketkaufen ging ganz schnell, aber danach hieß es Schlange stehen: Sicherheitscheck. Also harrte ich der Dinge. In der prallen Septembersonne kaum zu ertragen. Viele ältere Leute sind zusammengeklappt. Kurzweil verschaffte mir ein Kamerateam von Fox News. Die haben mindestens 10 mal versucht eine Anmoderation aufzunehmen. Thema war: „Die unnatürlichen Temperaturen in New York Ende September – Fällt der Herbst aus?“ Schließlich war auch ich an der Reihe. Wie am Flughafen wurde man gescannt. Dann fragen die jeden Touri (und es sind Massen von Leuten, die dahin wollen) was man denn auf Liberty Island will. Also Entschuldigung, aber das ist so eine überflüssig blöde Frage. Was macht man denn als Tourist auf einer Mini-Insel, wo es nur eine Kupferlady und sonst nichts gibt!
Dann ging es mit dem Schiff weg von Manhattan zur Freiheitsstatue. Dabei bot sich ein wundervoller Blick auf die Skyline! Auf der Insel kann man einmal um die Lady laufen und in den Sockel hinein. Die Kupferlady selbst ist gesperrt. Aber im Sockel ist ein Museum. Also wieder anstellen und hinein. Da dachte ich, ich sehe nicht recht. Noch einmal ein Sicherheitscheck. Und das alles noch intensiver als an jedem Flughafen. Dass das Symbol der Freiheit schlechthin von Ziel von Anschlägen sein könnte, ist klar. Aber wo will man den jetzt auf dem Schiff oder der Insel Waffen oder so gekauft haben. Auf jeden Fall hat es sich aber gelohnt, denn die Freiheitsstatue ist schon cool. Vielleicht kleiner als erwartet, aber großartig!
Danach ging es wieder an Board und zu einer anderen kleinen Insel im Hafen von New York: Ellis Island. Hier sind die Einwanderer angekommen und wurden entweder in die USA hineingelassen oder abgewiesen. Eine riesige Tafel in dem alten, wunderschönen Gebäude mit Empfanghallen und Wartesälen zeigt die Namen aller Einwanderer. Auch einige Schaubs sind dabei!

Am Abend bin ich dann wieder nach Midtown gefahren um auf die Aussichtplattform des Rockefeller-Centers zu kommen. Der Fahrstuhl bringt einen auf eine Aussichtsterrasse in schwindelerregende Höhe. Ich bin extra so gefahren, dass ich noch etwas vom Tag, dann den Sonnenuntergang und die ganzen angehenden Lichter sehen konnte und schließlich die beleuchtete Stadt. Unbeschreiblich! Mehr als 2 Stunden war ich hier oben. Man konnte das markante Chrysler-Building sehen, den Central-Park, aber auch die „kleine“ St. Patricks Cathedral in dem Hochhausdschungel ausmachen. Im Mittelpunkt dabei: Das beleuchtete Empire State Building, das (nun wieder) höchste Gebäude der Stadt.

Die folgenden Tage habe ich dann weiter die Stadt erkundet. Ich war am Ground Zero, dem riesen Loch direkt neben dem World Financial Centre und heute eine gigantische Baustelle. Bis 2012 soll hier der Freedom Tower entstehen, eine Gedenkstätte und einige andere Gebäude. Außerdem war ich im Grand Central Station, einem wunderschönen, alten Bahnhof mit schicker Empfangshalle. Ich war im Metropolitan Museum of Art und am Flatiron Building. Diese schmale „Bügeleisenhaus“ an der Ecke von Broadway und 5th Avenue ist ein bekanntes Fotomotiv. Ansonsten habe ich mich Treiben lassen durch die verschiedenen Stadtteile: Soho, Chinatown etc. Und natürlich war ich auch ab und zu mal Shoppen. 

Auf jedenfall würde ich sagen: Es lohnt sich wiederzukommen, in diese megahektische (ich glaube hier kann gar keiner mehr langsam gehen), teilweise auch sehr dreckige, aber coole und schicke Stadt.

Mittwoch, 26. September 2007

Die Stadt der Städte!

Weil schon wieder Beschwerden gekommen sind, ich würde zu viel schreiben. Hier nur mal Bilder. Und für alle anderen: Ich schreibe trotzdem, nur nicht jetzt. In New York kommt man da auch gar nicht dazu!

Also sit back, relax and enjoy!



Samstag, 22. September 2007

Capitol Hill


Washington – im Zentrum der Macht?







Also für alle, die es noch nicht wissen: Der Alex fängt am 1. Oktober ein Praktikum in der Deutschen Botschaft in Washington an. Da es danach aber gleich mit der Diplomarbeit bei der Lufthansa losgehen soll, bin ich jetzt schon geflogen, um noch einige Tage „Urlaub“ in den Staaten machen. Und da ich auch noch ein Zimmer in Frankfurt brauche, bin ich am Mittwoch mit dem ICE nach Frankfurt gedüst. Da habe ich zumindest schonmal ein Zimmer gefunden. Donnerstag früh ging es dann an den Airport. Vollgepackt mit einem Riesenkoffer, eine große schwere Reisetasche und mein Handgepäck mit Laptop, Foto etc.

Naja ich habe dann auch recht schnell mein Gepäck aufgegeben. Zuvor wurde man noch befragt, wer das Gepäck gepackt hat, wer zuletzt den Laptop hatte, Wie das Zeug transportiert wurde etc. Die Worte Sicherheit und Amerika scheinen in Kombination neuen Wahnsinn hervorzurufen.
Nach dutzenden weiteren Befragungen und Kontrollen konnte man dann auch endlich an Board gehen. Flug US 701 brachte den Airbus von Frankfurt in knapp 9 Stunden nach Philadelphia.

Ich bin ja Langstecken bisher nur South African Airlines verwöhnt. Bei US Airways ist der Komfort schon reichlich abgespeckt. Es gibt zum Beispiel nicht so einen tollen Beutel mit Socken, Zahnbürste etc. und auch alkoholische Getränke muss man für 5 Dollar selber kaufen. Also gab es OSaft. Aber der Gipfel der Dreistigkeit ist, dass es ein super Unterhaltungsprogramm mit Filmen und Musik gibt. Man das aber nicht einfach so nutzen kann. Bei SAA lagen damals Kopfhörer gleich mit auf dem Platz. Bei US Airways muss man die für 5 Dollar kaufen! Ich war ja so froh, dass ich die Kopfhörer von meinem MP3-Player dabei hatte. Der hat zwar nur einen Stecker, nicht die geforderten 2 (was zur Folge hat, dass man 9 Stunden nur auf einem Ohr hört), aber besser als nichts.

Ich habe dann sinnlose Komödien gesehen und recht schnell verging die Zeit. Dank Zeitverschiebung sind wir dann 14 Uhr in Philadelphia gelandet. Bereits zuvor musste jeder zwei Dokumente ausfüllen. Eine Zollerklärung und einen Schein zum Visum. Da ich kein Touristenvisum brauche, musste ich nicht den grünen Schein nehmen sondern so einen komischen anderen. Da musste ich Fragen beantworten, wie, ob ich Erregerkulturen in die Staaten einführe oder so.

Wir dachten alle das wird dann ganz schnell gehen und man kann entweder zum Anschlussflug oder was auch immer man vorhat. Exakt 52 Einwanderungsschalter stehen in Philadelphia bereit. Knapp die Hälfte davon war besetzt. Es hat über eine Stunde gedauert, bis man durch war. Bei jedem wurden die Dokumente geprüft, Fingerabdrücke genommen und ein Photo gemacht. Das dauert dann eben. Leute mit Anschlussflug sind fast durchgedreht.

Dann war ich dran, schiebe also meinen Pass durch den Schlitz und sage Good Afternoon. Dann zieht der meinen Pass durch, blättert blöd umher und schaut mein Visum an. Dann fragt der mich, was man denn als Interner in der Botschaft macht (das steht so auf meinem Visum). Habe ich zu ihm gesagt, dass weiß ich auch noch nicht, deshalb bin ich da. Dann sagt der doch tatsächlich. Good luck und gibt mir meinen Ausweis wieder. Vor mir mussten alle die Fingerabdrücke abgeben, nun wollte ich das ja auch mal machen. Als ich ihn frage, ob ich das nicht auch machen muss, sagt der doch nur: „Nein, wenn wir sie finden wollen, geht das ganz schnell“. Da bin ich also mit meinem Pass einfach so wieder von dannen gezogen und konnte nun endlich mein Gepäck holen. Nachdem ich dann endlos, schwer bepackt, durch den großen, neu sanierten Flughafen bin, habe ich auch den Zugshuttle in die Innenstadt gefunden.
Knappe 30 Minuten Fahrt und man war von dem Flughafen an dem Hauptbahnhof, der in Philadelphia 30th Street Station heißt.

Da habe ich mir eine Fahrkarte für den Expresszug nach Wash. DC gekauft und dachte dann, ich bin im falschen Film. So 10 Minuten vor Abfahrt bin ich mit meinem Gepäck zum Bahnsteig gegangen, aber dabei nicht weit gekommen. Da stand eine Riesenschlage. Hier muss man nämlich auch beim Zug fahren einchecken, wie beim fliegen. Ein uniformierter und bewaffneter Mann hat dann die Tickets kontrolliert und einen skeptischen Blick auf das Gepäck geworfen. Dann schnell einsteigen und über Baltimore nach Washington. Auf der Fahrt habe ich dem Vermieter noch mal eine SMS geschrieben, dass ich unterwegs bin. Ein Sendebericht kam auch, also alles bestens.

Als ich in Washington am Bahnhof ankam bin ich dann mit der Metro bis Springfield in Virginia gefahren. Das war so ausgemacht, da wollte der Vermieter mich abholen. Die Fahrt dauert etwa 45 Minuten und man muss da 2 mal umsteigen.

Als ich da ankam, habe ich wie vereinbart den Typ angerufen. Doch da hat eine automatische Stimme gesagt, dass die Nummer nicht vergeben oder unvollständig ist. Toll. Ich habe dann einige Versuche gestartet, ob es vielleicht an der internationalen Vorwahl liegt. Aber das war nicht der Fall. Also gut, was nun? Ein Internet muss her, dass ich die Nummer checken kann oder dem Typ ne Mail schreiben kann. Da in Springfield an der Metro ist aber außer riesigen Parkplätzen nichts zu sehen. Hier stellen die Leute aus dem Umland ihr Auto ab und fahren dann mit der Metro in die Stadt. Inzwischen ist es um 7 und dunkel und ich bin müde. Ich habe dann einige Leute gefragt, wo denn eine Mall ist oder ein Internetcafe aber das wusste keiner. Dann dachte ich, dass es am Hauptbahnhof in jeder Stadt ein Internetcafe gibt. Also zurück mit dem ganzen Gepäck in die Stadt. Treppauf- Treppab! Dann habe ich an der Shopübersicht im Bahnhof keinen Hinweis auf ein Internetcafe gefunden. Es wusste auch kein Mensch da was. Na toll! Ein Mann sagte mir, er wüsste, dass es in Starbucks-Cafés oftmals Hotspots gibt, wo ich einen Laptop anschließen kann. Da ich ja die ganze Zeit schon mein Gepäck mit mir rumschleppe, kann es ja am Laptop nicht mangeln. Der Nachteil nur, er wusste nicht, wo der nächste Starbucks ist. Aber er meinte ich solle mal nach Chinatown fahren, da wäre die Chance groß. Also bin ich wieder mit der Metro zu der Station Chinatown gefahren, wo ich dann auch recht schnell ein Starbucks fand. Da habe ich mich dann niedergelassen und meinen Laptop hochgefahren. Eine Lady hat mich dann freundlich darauf hingewiesen, dass das Café um 10 Uhr schließt. Toll es war 10 vor! Ich habe dann die Nummer in der Mail kontrolliert und siehe da, ich hatte die richtige Nummer. Dann habe ich dem Typen eine Mail geschrieben und er war online und hat auch gleich geantwortet. Dann hat sich geklärt, dass seine Nummer nicht nur 3 nacheinander folgende Nullen enthält sondern 4. Naja dann bin ich wieder von Chinatown nach Springfield raus. Halb 12 hat er mich dann an der Metro abgeholt. Dann ging es noch einige Minuten mit dem Auto durch die Vorstädte von DC und dann bin ich nur noch in die Dusche und ins Bett.

Freitag morgen habe ich dann mitbekommen, dass der Vermieter ein Einwanderer aus Peru ist und einige Zimmer vermietet. Meist an Studenten, die an der Virigina University hier in der Nähe studieren. Das Haus ist ganz nett, hat nur einen Nachteil, dass man eben sehr weit außerhalb ist und erst mit dem Bus zur Metro fahren muss und dann mit der Metro in die Stadt.

Die Amerikaner sind nicht so für öffentliche Verkehrsmittel, dafür sind die auch zu teuer! Autos und Benzin sind da viel billiger. Und hier sieht man nur richtig große, kompakte Autos. Und dabei kein wirklich altes. Gut nun muss man auch dazu sagen, dass in Washington und in dem Capital Belt um die Stadt nicht gerade die Ärmsten Amerikas leben.

Freitag bin ich dann in die Stadt gefahren um mir einen Eindruck von DC zu machen. Vom Hauptbahnhof bin ich zuerst zum Capitol. Schwer bewacht durch Unmengen uniformierter Typen. So richtig nah kommt man auch nur mit vorheriger Anmeldung. Sonst nur bis zu den Stuften. Das Capitol bildet das Ende der National Mall, jenem Streifen an dem sich alle wichtigen Museum, Gerichte, Ministerien, Nationalarchive, Bundesbanken befinden. Man merkt hier, dass die Stadt am Reißbrett entstanden ist. Alles ist großzügig angelegt und die Stadt ist dafür geschaffen, sich selbst und ein ganzes Land zu celebrieren.
Es ist so angelegt, dass es von der Mall ausgehend Querstraßen gibt und Längsstraßen. Alles sehr quadratisch. Die einen sind nach dem Alphabet geordnet und die anderen numerisch. So kann man die Ecke 12th/R schnell finden. Dazu gibt es noch diagonal durch die Stadt gehende Avenues, die nach Ortsnaen benannt sind. Ich bin dann von Capitol, bei eine Sonnenschein und richtig heißen Temperaturen die Pennsylvania Avenue entlang. Vorbei am Justizministerium, dem Nationalarchiv etc. bis zum Weißen Haus. Das Weiße Haus (schwer bewacht) kann man von der Garten und von der Nordseite sehen. Davor haben irgendwelche Bürgerrechtler demonstriert und Touris Fotos gemacht. Das Weiße Haus, eigentlich nicht so groß, wie der Name vermuten lässt, oder wie man denkt, ist umgeben von dutzenden Gebäuden, die dazugehören. Zum Beispiel das Haus für Staatsgäste, das Pressezentrum und Gebäude für die einzelnen Abteilungen und Referate.

Was mir bereits bei der Ankunft in Phili (so sagen die Amis zu Philadelphia) aufgefallen ist, überall hängen Fahnen. Stars and Stripes überall wohin man schaut und das nicht nur an Regierungsgebäuden.

Wenn man eine amerikanische Fahne sieht, und die sieht man wirklich überall, dann ist auch ein Fast Food Restaurant nicht weit. Ich habe gestern versucht, was normales zu essen, aber das war gar nicht möglich. Zahlreiche Fastfood-Ketten, allen voran McDonald, ziehen die Leute an. Und wenn man nicht Burger und Co, dann sieht man eben so was wie Starbucks mit Brownies, Muffins etc. Es klingt vielleicht gemein, aber es ist so. Ich habe noch nie in einem Land oder irgendwo sonst, sooooo extrem viele dicken Menschen gesehen. Und wer nicht extrem dick ist, der ist dann extrem sportlich, muskulös. Amerika das Land der Extreme eben.

Apropos extrem: Freitag Abend ist der Peruaner mit einer andern Mitbewohnerin in die Shopping-Mall gefahren, um da zu essen. Das hier ist eine der größten Malls im Großraum DC. Neben Victorias Sectret, Abercrombie and Fitch, Designerläden aber auch H&M, gibt es vor allem eins: Große Fastfood – Courts. Man hat unendlich viel auswahl. Aber immer Fastfood. Wir haben dann Wraps mit viel Mayo gegessen, ne Coke dazu und ganz frisch frittierte Pommes. Das tropfte noch richtig cool. Aber nun zum Extrem: Die Mall ist Freitag abend gerammelt voll. Besonders Teenager verbringen hier den Abend. (Shoppen-Essen-Kino). Und bei den jungen 14-Jährigen scheinen hier grad megakurze, blaue Jeansröcke oder Hotpants angesagt zu ein. Der Rock wird zusammen mit der Louis Vuitton Tasche präsentiert. Da muss man natürlich als 14 Jährige schon 4mal die Mall auf und ab gehen.

Jetzt eben, Samstagmorgen, bin ich bereits im Zug von Washington nach New York. Bin mal gespannt!