Dienstag, 13. März 2007

Die Welt ist eben doch nur schwarz - weiß

Die Apartheit ist vorbei. Offiziell zumindest! Wie das gegangen ist, kann ich mir nicht so recht vorstellen, immerhin sind 85 Prozent der Bevölkerung des Landes schwarz.
Auch wenn es an vielen Stellen inzwischen eine gute Zusammenarbeit zwischen schwarz und weiß gibt, die Trennung ist nach wie vor vorhanden. Es gibt Wohnviertel für Weiße und Wohnviertel für Schwarze. In Discotheken sind entweder nur Schwarze oder nur Weiße. Ebenso in Restaurants. Es gibt Schulen für Schwarze und Schulen für Weiße. Die Central University of Technology Free State ist eine Uni für Schwarze.

Ich will euch die Geschichte von Nathalie erzählen:

Nathalie ist Austauschstudentin aus Belgien. Sie studiert an der CUT und macht ein Praktikum. Nie zuvor war sie in Afrika. Wenn Sie in die Vorlesung geht hat sie die Wahl: Entweder sie setzt sich zu den Schwarzen auf die rechte Seite des Hörsaals oder sie setzt sich zu den Weißen und ihren Freunden aus Belgien auf die linke Seite.
Nathalie selbst wurde in Belgien geboren. Aber sie ist schwarz, denn ihre Eltern stammen aus dem Kongo. Sie ist Europäerin. Setzt sie sich zu den Weißen, fragen sich die Schwarzen, warum sie sich zu den Weißen setzt. Setzt sie sich zu den Schwarzen, schimpfen die Weißen.

Und so fühlt sie sich missverstanden und teilweise auch in Gefahr. Die Weißen sehen sie als Schwarze und die Schwarzen als Fremde. Sie ist Fremd, auf dem schwarzen Kontinent. Dem Kontinent ihrer Eltern und ihrer Hauptfarbe.

2 Kommentare:

andrea hat gesagt…

sehr bewegend geschrieben, edelfeder schaub :)

Schaf hat gesagt…

zustimmendes nicken :-)
wobei das auch wirklich bewegend ist.