Dienstag, 13. März 2007

Go on the weekend

Die Austauschstudenten lieben es, umher zu reisen. Sie werden sogar von den Profs aufgefordert, so viel wie möglich zu sehen. Das Wochenende bietet sich natürlich besonders für Ausflüge in die nähere Umgebung an.

Letztes Wochenende war auch ich „on the weekend“. Hier an der CUT gibt es 3 Studenten die nebenher eine Firma gegründet haben. Eigentlich bieten die 3 Kerle große Touren durch das südliche Afrika an, doch wenn sie nicht gerade unterwegs sind, dann machen sie auch kleinere Touren über das Wochenende. Da die anderen Studies die Tour schon gemacht haben, waren es nur Sabrina aus Ulm, Anna aus dem Allgäu, drei Südafrikaner, die 3 Tourleiter und ich.

Wir fuhren Freitagnachmittag los. Das Ziel: Eine kleine Farm in den Bergen unweit von Zastron 20 km südlich von Lesotho. Die Fahrt ging über die endlosen Felder des Free States, einer von 9 Provinzen in SA. Das ist echt mega sehenswert. Besonders mag ich ja diese Windwasserpumpen, die überall auf den Feldern stehen.

Nach 3 Stunden Fahrt sind wir dann auf der Farm angekommen. In the middle of nowhere, but really nice! Die Landschaft ist super schön. Berge und dazwischen riesige Felder mit Schafen, Kühen etc.

Freitagabend wurde dann gegrillt. Die Südafrikaner nennen das BRAI und sie lieben es! Es scheint Volkssport Nummer 1. zu sein. Es gab also Fleisch und dazu einen Kartoffel-Kürbis-Auflauf. War echt lecker. Dazu muss man sagen, dass es auf der ganzen Farm keinen Strom gab. Gekocht wurde mit Propangas oder über dem Lagerfeuer. Im Haus wurden Kerzen aufgestellt. Sehr romantisch. Geschlafen haben wir dann auf Matratzen im Freien. Das Lustige: Es war Vollmond. Aber der sieht irgendwie anders aus auf den ersten Blick. Erst wenn man einen Kopfstand macht, sieht man unser beliebtes Mondgesicht. Auf der Südhalbkugel sieht man den Mond logischerweise anders herum.

Nach einem super Sonnenaufgang und Frühstück machten wir uns auf den Weg zur Nachbarfarm. Das war eine 2 stündige Wanderung über Felder und ausgetrocknete Bäche. An manchen Stellen war jedoch etwas Wasser und so musste erst mit Steinen ein Weg gebaut werden. Unterwegs wurden uns die großen Ameisenhaufen und die verschiedenen Grassorten erklärt. Auf der anderen Farm haben wir dann – nach einer kurzen Verschnaufpause – Schweine gefüttert und Kühe gemolken. Ich muss zugeben, dass ist gar nicht so einfach wie es aussieht.

Der Weg zurück wurde dann per Traktor zurückgelegt. Wir saßen auf einer flachen Laderampe. Das war ein Megafun – zumindest solange es flach über das Land ging. Doch dann stand ein steiler Anstieg über einen holprigen Steinweg bevor. Aber wenn man sich gut festgehalten hat, war das kein Problem. Skippy sagte nur: „Wenn was passiert, immer zur Seite springen!“

Auch am Samstagabend wurde wieder über feuert gekocht. Es gab einen typischen südafrikanischen Eintopf mit Pilzen, Kartoffeln, Kürbis und Fleisch. Dazu wurde ein süßes Brot in einem Topf über dem Feuer gebacken. Ich muss sagen, dass ich erst heute auf der Wanderung durch die Berge realisiert habe, dass ich in Südafrika bin. Ich glaube Anna und Sabrina ging es auch so.

In der Nacht zum Sonntag setzte dann Dauerregen ein. Ja, dass gibt es auch in Südafrika! Da wir deshalb nicht zum Klettern gehen konnten, sind wir in ein Schwimmbad gefahren. Eine Fahrtstunde von Zastron entfernt gibt es eine heiße Quelle, ähnlich wie in Heviz.

Ich habe noch nie in meinem Leben ein solches Bad gesehen. Es stank übel nach faulen Eiern, was an dem Heilwasser lag. Das war noch okay. Aber: Das Bad war in einem so üblen Zustand! Das Dach war quasi nicht vorhaben, denn überall waren riesige Löcher und es regnete herein. An manchen Stellen fehlten die Fließen. Im Schwimmerbecker war kein Wasser – nur Müll und rostige Pfütsen. Aber im Wasser war es dann ganz erholsam.
Anna hat besonders über folgendes Hinweis gelacht: „In the swimming pool it is not permitted to drink, smoke, eat, splash or swim“. Ein Schwimmbad, in dem es verboten ist zu schwimmen. Ist doch mal was Neues. Wir waren übrigens die Einzigen in dem Bad. Das lag wohl daran, dass es geregnet hat und dass da die Afrikaner nicht außer Haus gehen. Sie bleiben an Regentagen lieber daheim und gehen auch nicht ins Hallenbad.

Sonntagabend waren wir dann wieder in Bloem. Mit Skippy, Blinky und Nico wollen wir jetzt öfter irgendwelche Touren machen, denn das Wochenende war für 25Euro mit Verpflegung und all den Angeboten mehr als okay. Auch die Belgier und Holländer wollen dies tun, denn denen hat der gleiche Trip auch schon so gefallen. Mit den 3 Südafrikanern wollen wir uns auch wieder treffen. Sie wollen uns mal mit in eine Baptiste-Church nehmen. Na dann Halleluja!

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